Politik

Putin blamiert Obama: Sanktionen funktionieren nicht

JPMorgan hat im Streit um eine blockierte Zahlung der russischen Botschaft in Kasachstan nachgegeben. Die US-Bank will das Geld nun doch weiterleiten, nachdem Russland mit Konsequenzen für die US-Botschaft in Russland gedroht hatte.
03.04.2014 13:21
Lesezeit: 1 min

Die US-Bank JPMorgan lenkt im Streit um eine blockierte Zahlung der russischen Botschaft in Kasachstan ein. Das Institut sagte am Donnerstag zu, das Geld an den russischen Versicherer Sogas weiterzuleiten.

Sogas ist zum Teil im Besitz einer Tochter der St. Petersburger Bank Rossija, gegen die es US-Sanktionen wegen der russischen Krim-Eingliederung gibt. Die Weiterleitung erfolge nach Absprache mit den Aufsichtsbehörden, erklärte JPMorgan.

Die Regierung in Moskau hatte der US-Bank am Dienstag vorgeworfen, die Zahlung illegal blockiert zu haben und mit Folgen für die Arbeit der US-Botschaft in Russland gedroht.

Die USA hatten nach Eingliederung der Krim in die russische Föderation Sanktionen verhängt, darunter Einreiseverbote und Kontensperren. Das betrifft auch die Bank Rossija, die als „persönliche Bank“ für den inneren Kreis der russischen Führung gilt. Also Reaktion darauf schloss die Bank Rossija ihre Auslandskonten und konzentriert sich nun ausschließlich auf das Russland-Geschäft (mehr hier).

Finanzinstitute sind nach Einschätzung von Branchenkennern in Moskau aber unsicher, wie sie Sanktionen umsetzen müssen, wenn es etwa um Geschäfte mit Tochterfirmen geht. Halten von den Sanktionen betroffene Personen oder Unternehmen weniger als 50 Prozent der Anteile, liegt es nach den Regeln des US-Finanzministeriums im Ermessen des US-Instituts, ob Geschäfte abgewickelt werden dürfen oder nicht. Rossija hält über ihre Tochter Abros 48,5 Prozent an Sogas.

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