Wirtschaft

Kosten für Wohnen und Essen fressen geringere Einkommen auf

Wohnen und Lebensmittel werden teurer – doch die Härte trifft nicht alle gleich. Neue Daten der Statistiker zeigen, wie stark vor allem Haushalte mit geringen Einkommen unter den steigenden Preisen leiden. Wer wenig verdient, muss einen deutlich größeren Teil seines Budgets für Grundbedürfnisse reservieren und gerät damit schneller an finanzielle Grenzen.
09.12.2025 10:30
Lesezeit: 1 min
Kosten für Wohnen und Essen fressen geringere Einkommen auf
Kartoffeln, Spaghetti und mehr: Die Kosten für Grundnahrungsmittel und fürs Wohnen fressen einen Großteil des Einkommens vieler Deutscher. (Foto: dpa) Foto: Soeren Stache

Wohnen und Essen: Belastung kleiner Einkommen

Die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Wohnen belasten besonders Menschen mit niedrigen Einkommen. Im Jahr 2023 gaben Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro im Schnitt 64 Prozent (780 Euro) ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und Wohnen aus, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Im Mittel über alle Haushalte lag der Anteil für Lebensmittel und Wohnen dagegen bei etwas mehr als der Hälfte (52 Prozent) der privaten Konsumausgaben. Bei Haushalten mit einem hohen Einkommen ab 5.000 Euro waren es 47 Prozent.

"Je geringer das Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland, desto höher ist der Anteil ihrer Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen an den gesamten Konsumausgaben, oft auch als Lebenshaltungskosten bezeichnet", erklärten die Statistiker. Die Daten stammen aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), die alle fünf Jahre stattfindet und an der im Jahr 2023 rund 54.000 private Haushalte teilnahmen.

Zu den privaten Konsumausgaben zählen etwa Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung, Wohnen, Verkehr, Kommunikation, Freizeit, Gaststätten und Unterkünfte, Gesundheit sowie Bildung. Im Jahr 2023 lagen die Konsumausgaben eines Durchschnittshaushalts demnach bei 3.030 Euro im Monat. Bei der vorherigen Untersuchung im Jahr 2018 waren es 2.700 Euro.

Hohe Ausgaben auch für Verkehr

Auch bei den Ausgaben für Information und Kommunikation – etwa Internet- und Mobilfunkverträge, Streaming-Abos sowie der Kauf von Handys, Tablets und Computern – gilt nach Angaben der Statistiker: Je geringer das Haushaltseinkommen, desto höher ist der Anteil an den gesamten Konsumausgaben.

Für alle anderen Konsumausgaben wie Verkehr, Freizeit oder Bekleidung gelte dagegen überwiegend: je höher das Einkommen, desto höher der Anteil der Ausgaben an den gesamten Konsumausgaben.

Im Schnitt machten im Jahr 2023 die Ausgaben für Verkehr mit 12 Prozent den dritthöchsten Anteil an den Konsumausgaben aus nach Wohnen (38 Prozent) und Lebensmitteln (14). Es folgten Kosten etwa für Freizeit, Sport und Kultur, Gastronomie und Übernachtungen.

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