Die US-Aktienmärkte erholten sich am Donnerstag, da die Anleger den nachlassenden Inflationsdruck, der aus den jüngsten Verbraucherpreisdaten hervorging, positiv aufnahmen, berichtete Yahoo Finance.
Angeführt wurde die Rallye vom technologielastigen Nasdaq Composite, der um 1,4 Prozent zulegte. Unterstützt wurde dies durch starke Quartalszahlen von Micron, die den Aktienkurs des Unternehmens um 10 Prozent in die Höhe trieben. Die Erholung im Technologiesektor folgte auf einen Rückschlag am Mittwoch, als Sorgen um den KI-Handel den Sektor erneut belastet hatten.
Der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average stiegen um etwa 0,8 Prozent beziehungsweise 0,2 Prozent.
Aktuelle US-Wirtschaftsdaten sind nicht vollkommen verlässlich
Das wichtigste Thema zu Handelsbeginn waren die niedriger als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisdaten. Sie zeigten, dass die Inflation im November im Jahresvergleich um 2,7 Prozent gestiegen ist. Dies liegt unter der Prognose der Wirtschaftsanalysten, die von 3 Prozent ausgegangen waren.
Ähnlich wie beim monatlichen US-Arbeitsmarktbericht vom Dienstag haben Wirtschaftsanalysten darauf hingewiesen, dass die Inflationsdaten aufgrund des „Shutdowns“ der US-Regierung möglicherweise weniger verlässlich sind als üblich.
Gleichzeitig scheint die Federal Reserve den Schwachstellen am Arbeitsmarkt mehr Aufmerksamkeit zu schenken als dem Preisdruck. Am Mittwoch signalisierte Fed-Gouverneur Chris Waller noch vor der Veröffentlichung der frischen Inflationsdaten seine Unterstützung für Zinssenkungen.
Was die Beschäftigungslage betrifft, meldete das Arbeitsministerium für die am 13. Dezember endende Woche 224.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe; das sind 13.000 weniger als in der Vorwoche. Auch diese Daten waren infolge des US-Regierungsstillstands zuletzt deutlich volatil.
Suche nach Anzeichen für die Richtung des Technologiesektors
Gleichzeitig hält die Wall Street Ausschau nach weiteren Anzeichen für eine Schwäche im Technologiesektor, nachdem Oracle die Unterstützung für ein 10 Milliarden Dollar schweres Rechenzentrumsprojekt verloren hatte. Dies ließ die Aktien des Unternehmens am Mittwoch gemeinsam mit Branchengrößen wie Nvidia und Broadcom abrutschen.
Die am späten Mittwochabend veröffentlichten Quartalszahlen von Micron zeichneten hingegen ein optimistischeres Bild in Bezug auf die KI-Nachfrage. Der Nvidia-Zulieferer prognostizierte für das kommende Quartal einen bereinigten Gewinn, der fast doppelt so hoch ausfiel wie von Analysten erwartet.
Unternehmensnachrichten
Apple nimmt in Japan Änderungen an seiner iOS-Software vor, um einem neuen lokalen Gesetz zur Förderung des Wettbewerbs zu entsprechen. Dies ist Teil der umfassenderen Bemühungen des iPhone-Herstellers, sich weltweit an regulatorische Vorgaben anzupassen.
Die Trump Media & Technology Group, das Unternehmen hinter der Plattform Truth Social, steigt in das Geschäft mit der Kernfusion ein. Das Unternehmen gab bekannt, mit TAE Technologies zu fusionieren, einem 1998 gegründeten, privat geführten Entwickler von Kernfusionstechnologie. Die Transaktion hat einen Wert von über 6 Milliarden Dollar. Die Aktien von Trump Media stiegen nach der Ankündigung stark an. Der Schritt wird als Wette auf den Energiebedarf durch Künstliche Intelligenz gewertet.
CarMax kündigte an, niedrigere Margen in Kauf zu nehmen und die Werbeausgaben zu erhöhen, um das Geschäft anzukurbeln und Käufer anzulocken. Zuvor hatte ein Umsatzrückgang in diesem Jahr bereits die Hälfte des Börsenwerts des Gebrauchtwagenhändlers vernichtet.
Der aktivistische Investor Elliott Investment Management hat seine Beteiligung an Lululemon Athletica auf über eine Milliarde Dollar aufgestockt, während der angeschlagene Einzelhändler angesichts des Ausscheidens seines CEOs vor einer strategischen Neuausrichtung steht.
Der Ölriese Chevron bereitet den Export von einer Million Barrel Rohöl aus Venezuela vor – nur einen Tag, nachdem Präsident Donald Trump das Land beschuldigt hatte, Öleinnahmen zur Finanzierung von Drogenhandel und Terrorismus zu verwenden.
Jeff Bezos' Blue Origin hat am Donnerstag den Start eines suborbitalen Fluges mit sechs Besatzungsmitgliedern verschoben. Das Unternehmen verwies auf ein nicht näher genanntes Problem, nachdem es zuvor bereits wetterbedingte Verzögerungen wegen starken Windes gegeben hatte.
Die UBS Group AG wird laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person Mitte Januar eine Entlassungswelle einleiten.


