Politik

Globalisierung nutzt den Super-Reichen

Seit Beginn der Globalisierung hat sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet. Zwar sind auch die Einkommen in den ärmeren Ländern gewachsen. Doch Industrie-Nationen wie Deutschland haben deutlich mehr vom Zusammenwachsen der Welt profitiert.
04.04.2014 00:08
Lesezeit: 1 min

Die Industrienationen haben von der Globalisierung mehr profitiert als die Schwellen- und Entwicklungsländer, so eine Studie der Bertelsmann Stiftung.

„Wir müssen erkennen, dass die Globalisierung die Schere zwischen Arm und Reich eher noch weiter öffnet“, sagte Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung. „Erst über einen längeren Zeitraum wird sie dazu beitragen, dass Schwellen- und Entwicklungsländer die Wohlstandslücke zu den Industrienationen verkleinern können.“

Durch das Zusammenwachsen der Welt sei das Pro-Kopf-BIP in den Top-20 Industrieländern in den vergangenen zwei Jahrzehnten durchschnittlich um circa 1.000 Euro jährlich gestiegen.

Deutschland zählt zu den größten Gewinnern der Globalisierung. Hinter Finnland, Dänemark und Japan hat Deutschland am stärksten von der weltweiten Verflechtung profitiert. So ließ die Globalisierung zwischen 1990 und 2011 das reale deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Durchschnitt jedes Jahr um rund 100 Milliarden Euro wachsen.“

Die Globalisierung war somit für etwa 20 Prozent des Wachstums der deutschen Volkswirtschaft verantwortlich. In Ländern wie Mexiko, China oder Indien stieg das Pro-Kopf-BIP hingegen um weniger als 100 Euro je Einwohner. Auch in den Schwellenländern Brasilien und Russland lagen die durchschnittlichen jährlichen Einkommens-Gewinne nur bei 120 Euro je Einwohner.

Damit die Schwellenländer wirtschaftlich zu den Industrienationen aufschließen, empfehlen die Experten der Bertelsmann Stiftung, die Industrieländer sollten ihre Märkte für Produkte aus weniger entwickelten Ländern öffnen.

Zudem sollten sie ihre Subventionen für Agrarprodukte reduzieren, notwendige Bildungsmaßnahmen sowie den Ausbau der Infrastruktur und der Produktionsanlagen einschließlich der notwendigen Technologien finanzieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt "Aufstehen, hingehen, machen": Thomas Hintsche verkauft seit 30 Jahren gegrillte Würstchen auf dem Markt
08.08.2025

Seit 30 Jahren verkauft Thomas Hintsche Bratwurst, Steak, Buletten und mehr auf dem Markt. Seine Grillskills hat er perfektioniert, kennt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...

DWN
Finanzen
Finanzen Munich Re-Aktie fällt: Rückversicherer spürt Preisdruck trotz Rekordgewinn
08.08.2025

Die Munich Re-Aktie erlebt nach einem Rekordgewinn überraschend Gegenwind. Trotz starker Halbjahreszahlen dämpfen sinkende Preise und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bechtle-Aktie hebt ab: Starker Quartalsverlauf beflügelt Anleger
08.08.2025

Die Bechtle-Aktie überrascht Anleger im Börsenhandel am Freitag mit einem kräftigen Kurssprung. Nach Monaten der Flaute deutet vieles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo: Auftragsmangel hemmt deutsche Wirtschaft weiterhin
08.08.2025

Das Ifo-Institut meldet: Der Auftragsmangel bleibt eine Bremse für die deutsche Wirtschaft. Trotz vereinzelter Lichtblicke in einigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Ist der Krisenmodus vorbei? Neuer CEO Doustdar will Vertrauen zurückgewinnen
08.08.2025

Die Novo Nordisk-Aktie braucht neue Impulse, um Wachstum und Anlegervertrauen zurückzugewinnen. „Dass ich anders bin, ist die halbe...