Die NASA Weltraumsonde Cassini umkreist Saturn schon seit 2004. Aus den Mess-Ergebnissen, die die Sonde an die Erde schickt, leiten US-amerikanische und italienische Wissenschaftler die Existenz eines etwa 10 Kilometer tiefen Ozeans ab, der sich unter einer bis zu 40 Kilometer dicken Eisdecke befindet. Noch ist unklar, ob sich der versteckte Ozean nur auf der südlichen Hemisphäre befindet oder ob es sich um einen globalen Ozean handelt.
Die tiefen Temperaturen lassen die Oberfläche des Saturn-Mondes stets mit Eis bedeckt. Das Wasser unterhalb dieser Eisdecke wird durch die Anziehungskraft des Saturns und dadurch entstehende Gezeiten jedoch flüssig gehalten.
Der Meeresboden besteht aus Silikat-Gestein. „Der Kontakt zwischen Gestein und Wasser ermöglicht komplexe chemische Reaktionen, die – solange es eine Energiequelle gibt – präbiotische Konditionen hervorrufen können, die die Entwicklung von Leben möglich machen", sagte Luciano Iess von der Sapienza University in Rom einem Bericht der FT zufolge.
Die Sonde wird noch bis 2017 um den Mond Enceladus kreisen und nach Hinweisen suchen, ob sich bereits Leben in dem Gewässer entwickelt hat.
Bilder aus 2005 zeigten bereits Fontänen aus kleinen Eispartikeln und Wasserdampf, die hunderte Kilometer weit hinaus ins All schossen. Sie hinterlassen große, parallele Bruchstrukturen im Eis am Südpol des Mondes. Diese sogenannten Tigerstreifen sind 130 Kilometer lang und liegen mit jeweils etwa 35 Kilometer Abstand auseinander.
Das Material aus den Fontänen am Südpol besteht aus organischen Molekülen und Salzwasser, „den chemischen Grundzutaten für Leben“, sagte Linda Spilker vom Cassini-Projekt.