Politik

Ukraine will Gas-Schulden nicht begleichen

Lesezeit: 1 min
12.04.2014 13:39
Die Ukraine will die Preise für russisches Gas nicht bezahlen. Der neue Preis sei „ungerechtfertigt und inakzeptabel“, so ein Sprecher. Russland liefert Gas nur noch auf Vorkasse an die Ukraine, weil das Land offene Gas-Rechnungen nicht begleicht.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Streit um drastische Preiserhöhungen für Erdgas aus Russland zeigt sich die Ukraine unnachgiebig. „Wir sehen keinen Grund für eine Preisänderung“, sagte der Chef des staatlichen ukrainischen Versorgers Naftogas, Andrij Kobolew, in einem am Samstag veröffentlichten Interview des Wochenmagazins „Serkalo Nedeli“. Daher würden die Zahlungen an Russland ausgesetzt, bis die Verhandlungen über den Preis wieder aufgenommen würden.

„Wir betrachten den Preis von rund 500 Dollar als nicht vom Markt bestimmt, ungerechtfertigt und inakzeptabel“, wurde Kobolew weiter zitiert.

Russland hatte zu Beginn des Monats den Preis für Gas von 268 Dollar auf 485 Dollar pro 1000 Kubikmeter erhöht, nachdem vorher vereinbarte Rabatte hinfällig wurden. Die Streichung der Rabatte erfolgte kurz nach dem Krim-Referendum. Russland hatte die Halbinsel als Stützpunkt für seine Schwarzmeerflotte genutzt und im Gegenzug einen Preisnachlass auf Erdgas gewährt. Die Ukraine liegt finanziell am Boden und schuldet Russland 2,2 Milliarden Dollar für Gaslieferungen (mehr hier).

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag angekündigt, die Ukraine künftig nur noch gegen Vorkasse mit Gas zu beliefern und notfalls die Versorgung zu drosseln (hier).  Dies hatte zur Befürchtung geführt, dass damit auch die Gaslieferungen an Westeuropa gefährdet sein könnten. Die EU und Deutschland beziehen ein Drittel ihres Bedarfs an Gas aus Russland. Davon fließen rund 50 Prozent über die Ukraine.

Die Ukraine bemüht sich derzeit, ihre Gasversorgung durch Verträge etwa mit dem Essener Versorger RWE und der französischen GDF zu sichern.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...