Politik

Zinserhöhung: Ukraine kämpft gegen den Kollaps der Landeswährung

Lesezeit: 1 min
15.04.2014 00:06
Die ukrainische Landeswährung Hrywnja ist nach den Unruhen im Osten massiv unter Druck geraten. Die Zentralbank versucht, die Währung mit einer Zinserhöhung zu stützen. Die EU bewilligte eine Milliarde Euro an Krediten. Die USA bestätigten überraschend den Aufenthalt des CIA-Direktors in Kiew.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die ukrainische Zentralbank kämpft mit einer Zinserhöhung gegen den Verfall der Landeswährung Hrywnja. Der maßgebliche Satz steigt auf 9,5 Prozent von 6,5 Prozent, wie die Währungshüter am Montagabend mitteilten. Es ist die erste Änderung des Leitzinses seit August 2013. Mit dem Schritt will die Notenbank nach eigenem Bekunden auch die Inflation bekämpfen und den Geldmarkt stabilisieren.

Die Hrywnja hat wegen des Konfliktes mit Russland seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar 38 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Damit werden zwar ukrainische Produkte auf dem Weltmarkt billiger. Zugleich verteuert sich aber Importware.

Im vergangenen Jahr lag die Teuerungsrate bei 0,5 Prozent. Die Regierung erwartet 2014 einen Anstieg auf zwölf Prozent. Benzin soll zum 1. Mai etwa um mehr als die Hälfte teurer werden, weil Russland die Preise für Energielieferungen erhöht hat.

Die EU-Außenminister gaben zudem grünes Licht für Finanzhilfen für die Ukraine im Umfang von einer Milliarde Euro. Außerdem werden Importzölle für ukrainische Waren gestrichen.

US-Präsident Barack Obama kündigte ein Gespräch mit seinem russischen Kollegen an. Es werde möglicherweise noch am Montag stattfinden, sagte ein Sprecher Obamas. Er sicherte der Ukraine wirtschaftliche und diplomatische Unterstützung zu. Die Lieferung von Waffen sei aber nicht vorgesehen.

Die russische Regierung bestritt, hinter den bewaffneten Trupps im Osten der Ukraine zu stehen. Russland wolle aber, dass alle Bürger des Nachbarlandes gleich behandelt würden, sagte Außenminister Sergej Lawrow. Von den USA forderte er Aufklärung über einen Besuch von CIA-Direktor John Brennan in Kiew.

"Normalerweise äußern wir uns nicht zu den Reisen des CIA-Direktors", sagte ein Sprecher des US-Präsidialamtes dazu. "Angesichts der besonderen Umstände in diesem Fall und wegen der von Russland vorgebrachten Unterstellungen hinsichtlich der CIA bestätigen wir, dass der Direktor als Teil seines Europabesuchs in Kiew war."


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...