Politik

UN: Kriegsberichte aus der Ukraine sind aufgebauscht

Lesezeit: 1 min
16.04.2014 00:24
Die Menschenrechts-Behörde der UN hat Berichte als übertrieben zurückgewiesen, denen zufolge Separatisten in der Ukraine Übergriffe provozieren, um Russland zum Einmarsch zu bewegen. Es scheint sich eher um vereinzelte Scharmützel zu handeln. Angela Merkel hat mit Wladimir Putin telefoniert.
UN: Kriegsberichte aus der Ukraine sind aufgebauscht

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die UN-Menschenrechtsbehörde beurteilte Berichte, mit denen die Separatisten eine russische Intervention erreichen wollen, als aufgebauscht. "Auch wenn es ein paar Angriffe auf die ethnisch russische Gemeinschaft gab, waren sie weder systematisch noch weit verbreitet", heißt es in dem UN-Bericht. Russland bezeichnete den Bericht als einseitig und nicht objektiv. Ein Video, dessen Herkunft nicht zweifelsfrei zu identifizieren ist, zeigt Bewohner der Ostukraine, die einen Panzer gewaltfrei zum Stillstand bringen (am Beginn des Artikels).

Die Separatisten halten seit Tagen Regierungsgebäude in zehn Städten in der Industrieregion Donezk besetzt. In Kramatorsk verließen die Milizen zwar das Polizeihauptquartier, nahmen nach offiziellen Angaben aber anschließend ein anderes Gebäude ein. Später am Tag zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den ukrainischen Verteidigungsminister mit den Worten, in Kramatorsk habe eine "Spezial-Operation" begonnen. Medien berichteten von Maschinengewehrsalven und einem tief fliegenden Kampfflugzeug. Eine Reuters-Reporterin berichtete, Hubschrauber mit Soldaten seien auf einem Flugplatz der Stadt gelandet. Ein Ultimatum der Regierung, die Waffen niederzulegen, hatten die Rebellen Montag früh verstreichen lassen.

Die Regierung in Kiew hat am Dienstag damit begonnen, die Separatisten aus den besetzten Regierungsgebäuden im Osten das Landes zu vertreiben. Übergangspräsident Alexander Turtschinow sagte, die angekündigte "Anti-Terror-Operation" nach dem Ablauf eines Ultimatums sei angelaufen. Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew warnte, das Land stehe "am Rande eines Bürgerkriegs". In Kramatorsk setzten Hubschrauber Soldaten ab. Schüsse waren zu hören. Turtschinow erklärte später, der Flugplatz sei zurückerobert worden. Ein Telefonat zwischen US-Präsident Barack Obama und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin brachte keine Annährung. Beide riefen sich gegenseitig dazu auf, mäßigend auf die Konfliktparteien einzuwirken. Die Bundesregierung bekräftigte ihre Bereitschaft, sich an Wirtschaftssanktionen zu beteiligen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Dienstagabend in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Lage in der Ukraine beraten. Beide Politiker hätten die jüngsten Ereignisse unterschiedlich bewertet, teilte eine Sprecherin der Bundesregierung in Berlin mit. Im Mittelpunkt des Gesprächs habe die Vorbereitung des Treffens der Außenminister Russlands, der Ukraine, der USA sowie der EU-Außenbeauftragten am Donnerstag in Genf gestanden.

Die Regierung in Kiew hatte am Dienstag damit begonnen, die pro-russischen Separatisten aus besetzten Regierungsgebäuden im Osten das Landes zu vertreiben. Übergangspräsident Alexander Turtschinow sagte, die angekündigte "Anti-Terror-Operation" nach dem Ablauf eines Ultimatums sei angelaufen. Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew warnte, die Ukraine stehe "am Rande eines Bürgerkriegs". Putin forderte von den Vereinten Nationen und der Staatengemeinschaft eine klare Verurteilung des Vorgehens der ukrainischen Sicherheitskräfte.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen IWF-Chefin: Bankenturbulenzen gefährden globale Finanzstabilität

IWF Direktorin Kristalina Georgieva macht drastische Äußerungen in Bezug auf die Weltwirtschaft. Auch die EZB warnt in einem Interview...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende nein danke: Globale Nachfrage nach Tankschiffen steigt massiv an

In Europa werden die Raffinerien geschlossen. Doch in Asien und Arabien steigert man die Produktion massiv. In der Folge braucht die Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kartell-Risiken: Münchener Rück tritt aus Klima-Allianz aus

Die Münchener Rück steigt aus der Klima-Allianz "Net-Zero Insurance Alliance" großer Versicherer und Rückversicherer aus. Hintergrund...

DWN
Deutschland
Deutschland Riesiger Anteil der deutschen Einkommen fließt in die Miete

Die Deutschen arbeiten zum großen Teil, um ihre Miete zahlen zu können. Vor allem die Haushalte, die gerade erst eingezogen sind, haben...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Vermögen: „Deutschland könnte mehr Ungleichheit vertragen“

Medien, Gewerkschaften und Politiker prangern die hohe Vermögenskonzentration in Deutschland an. Doch ist Ungleichheit tatsächlich...

DWN
Deutschland
Deutschland Einzelhandel meldet überraschend sinkenden Konsum

Der deutsche Einzelhandel verzeichnet überraschend einen sinkenden Umsatz. Die potentiellen Kunden halten ihr Geld weiter zusammen, und...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutschland-Ticket kann ab Montag gekauft werden

Das Deutschland-Ticket kann ab Montag verkauft werden. Es soll digital eingesetzt werden. Beim Preis von zunächst 49 Euro muss es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Sturz von Credit Suisse zwingt UBS-Chef zum Rücktritt

Nachdem die UBS ihren Rivalen Credit Suisse geschluckt hat, holt sie ihren alten Chef Sergio Ermotti zurück. Der bisherige UBS-Chef Ralph...