Politik

Gegen Russland: Nato will auch Finnland schützen

Lesezeit: 1 min
22.04.2014 11:44
Die Nato plant ein Sonderabkommen mit Finnland. Im Krisenfall kann das Militärbündnis dort schneller eingreifen. Finnland stellt der Nato im Gegenzug Truppentransporter und Militär-Unterkünfte zur Verfügung.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Nato plant den Abschluss eines Sonderabkommens mit Finnland, das dem Land im Krisenfall schnelle militärische Unterstützung ermöglicht. Die Unterzeichnung des Abkommens soll schon im Mai erfolgen. Das skandinavische Land arbeitet zwar mit der Nato in Manövern zusammen, gehört dem Militärbündnis jedoch nicht an.

Der Pakt käme einem sogenannten Gastlandabkommen gleich, wie die finnische Wochenzeitung „Sunnuntaisuomalainen“ berichtet. Demnach wäre es für Finnland, das bisher kein Nato-Mitglied ist, leichter um Militärunterstützung durch die Nato zu ersuchen. Das finnische Verteidigungsministerium sagte der Zeitung zudem, dass man keinerlei Verpflichtungen eingehe und auch keine festen Garantien durch die Nato erhalte.

Das Abkommen sei vielmehr symbolischer Natur und solle die „Hemmschwelle für einen etwaigen Angriff auf Finnland erhöhen“, zitiert der ORF den finnischen Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Jussi Niinistö. Der Pakt enthalte „praktische Arrangements“, die ein Eingreifen des Militärbündnisses in Finnland technisch und logistisch erleichtern. Dies beinhalte auch Truppentransporter und Unterkünfte für Militärpersonal.

Die Nato nutzt die angespannte Lage in der Ukraine, um ihre Einflussgebiete auszudehnen. Erst im März verkündete Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, dass die Politik der Ost-Erweiterung fortgesetzt würde. Staaten wie Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Georgien und Montenegro strebten bereits eine Mitgliedschaft im Militärbündnis an, so Rasmussen (mehr hier).

Doch auch die skandinavischen Staaten sollen noch stärker in die Nato eingebunden werden. Neben Finnland, das im Osten an Russland grenzt, betrifft das vor allem Schweden. Der schwedische Vize-Ministerpräsident Jan Björklund forderte öffentlich eine erneute Diskussion über eine Nato-Mitgliedschaft seines Landes, wie die NZZ berichtet.  Angesichts der Ukraine-Krise brauche die schwedische Verteidigungspolitik eine neue Doktrin, so Björklund.

Seit Ausbruch der Krise in der Ukraine sieht die Nato vermehrt militärische Truppen im Osten Europas zusammen. So wurden Kampfjets in die baltischen Staaten und nach Polen verlegt (hier). Zudem wurden Nato-Kriegsschiffe in die Ostsee (hier) und ins Schwarze Meer entsandt (hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Goldminenaktien im Aufwind: Jetzt mal anders in das Edelmetall investieren?
19.09.2024

Goldminenaktien haben lange Zeit praktisch nicht vom Anstieg des Goldpreises profitiert. Dank stabiler Produktionskosten, hoher...

DWN
Politik
Politik Fed setzt mit US-Zinsentscheid deutliches Zeichen: Aktien-Kurse ziehen an
18.09.2024

Die US-Notenbank hat eine neue Phase in ihrer Geldpolitik eingeläutet. Fed-Chef Jerome Powell senkte den Leitzins um gleich einen halben...

DWN
Immobilien
Immobilien Ist jetzt ein attraktiver Zeitpunkt für den Immobilien-Kauf?
18.09.2024

Nach dem Zinsschock im September 2021 sind die Hypothekenzinsen dieses Jahr gefallen. Wenn man auf den online Immobilienportalen unterwegs...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krankheitsausfälle auf Rekordniveau: Die Kosten explodieren
18.09.2024

Der Krankenstand in Deutschland ist auf Rekordniveau und kostet die Arbeitgeber viele Milliarden Euro. Die Kosten für den Arbeitsausfall...

DWN
Politik
Politik Nicht vom Kreml bekommen: Millionenspender des BSW haben „Geld verdient“
18.09.2024

Ein Ehepaar hat dem Bündnis Sahra Wagenknecht mehr als fünf Millionen Euro gespendet. Nun gibt es Auskunft über die Herkunft des Geldes.

DWN
Politik
Politik Knapp zwei Millionen Menschen in Europa von Unwettern betroffen
18.09.2024

Seit Tagen kämpfen Menschen in Mittel- und Osteuropa mit Extremwetter. Jetzt beschäftigt sich das Europaparlament in Straßburg mit den...

DWN
Politik
Politik Fake News: Ein Bürgerrat erarbeitet Maßnahmen - auch „Correctiv“ spielt eine Rolle
18.09.2024

Ein Bürgerrat hat Maßnahmen gegen Fake News erarbeitet – im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. So solle eine KI entscheiden, was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sanierung bei der Bahn soll Pünktlichkeit bis zum Jahr 2027 steigern
18.09.2024

An Problemen mangelt es bei der Deutschen Bahn nicht – die Züge fahren nicht pünktlich, die Infrastruktur ist marode und auch die...