Die leeren Worte Draghis und die Zuspitzung der Krise in Spanien und Italien hat das Investorenvertrauen deutlich verringert. Wie Forschungsinstitut Sentix am Montag mitteilte, sank der Gesamtindex für die Eurozone im August den fünften Monat in Folge. Das Konjunkturbarometer fiel von minus 29,6 auf minus 30,3 Punkte. Die konjunkturelle Lage wurde von den befragten 856 Anlegern sogar noch schlechter beurteilt: der Index sank hier von minus 35 auf minus 37 Zähler.
Die Konjunkturerwartungen für die kommenden sechs Monate hingegen stiegen leicht, um 0,75 Punkte: liegen damit aber noch immer im negativen Bereich bei minus 23,75 Punkten. „Hauptgrund für diese Entwicklung dürfte der jüngste, ungewohnt energische Einsatz von EZB-Präsident Draghi für den Euro gewesen sein“, so der Sentix-Bericht. Dies habe vor allem den institutionellen
Anlegern Hoffnung gemacht, dass nun entschiedenere Taten folgen, um die Gemeinschaftswährung zu retten. Die Finanzinvestoren und Banken (hier) sehen dies jedoch nicht so. Für sie war ausschlaggebend, dass Mario Draghis deutlichen Worten wohl in naher Zukunft zunächst keine Taten folgen werden (hier).
Doch nicht nur in der Eurozone sind die Investoren verunsichert. „Für alle Regionen mit Ausnahme Asiens ex Japan geben die Gesamtindizes weiter nach und zeigen damit, dass die wirtschaftliche Lageweltweit fragil bleibt“, heißt es in dem Sentix-Bericht. Der Gesamtindex für Deutschland sank im August ebenfalls von 2,2 auf 1,3 Punkte und auch die aktuelle, konjunkturelle Lage Deutschland wird skeptischer eingeschätzt. Hier sank der Index von 29,4 Zählern auf 25,2. Lediglich die Erwartungen waren im August positiver als im Juli – allerdings liegt auch hier die Bewertung noch im deutlichen negativen Bereich von minus 20 Punkten.