Finanzen

Troika: Zyperns Zustand ist schlechter als alle Erwartungen

Lesezeit: 1 min
06.08.2012 14:07
Die zypriotische Regierung schiebt die finanziellen Probleme des Landes gern auf die schlechte Situation der nationalen Banken. Doch die Troika selbst verweist vor allem auf fiskalische Ungleichgewichte, die die Wirtschaft des Landes gefährden. Zypern hätte viel eher ein Bailout beantragen sollen.
Troika: Zyperns Zustand ist schlechter als alle Erwartungen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zwei Mal hat die Troika Zypern seit dessen Antrag für ein Bailout besucht und zuletzt im zypriotischen Finanzausschuss besonders die Regierung deutlich kritisiert. So lägen die Herausforderungen für die zypriotische Wirtschaft nicht nur im angeschlagenen Bankensektor, sondern vor allem auch in den fiskalischen Ungleichgewichten, die es einzudämmen gelte. Dies geht aus einer Mitschrift einer geschlossenen Sitzung zwischen der Troika und dem Finanzausschuss des Parlaments hervor, die Reuters vorliegt.

„Wir haben gesehen, dass Ihr Steuersystem schlechter als erwartet ist“, sagte der Vertreter der Europäischen Kommission, Maarten Verwey, in der Sitzung. „Die Wachstumsaussichten sind niedriger als wir es erwartet hatten, und als Folge dessen herrscht eine riesige Kluft zwischen Ihren Einnahmen und Ausgaben.“ Zudem sei eine „beträchtliche Erhöhung und Verstärkung der Bankenaufsicht“ erforderlich. Jeder Vorschlag bezüglich des Umfangs eines Bailout-Programms sei noch verfrüht (mehr als die angekündigten 11 Milliarden werden es in jedem Fall sein – mehr hier).

Es wäre einfacher gewesen, die Probleme Zyperns zu lösen, als die Zeiten noch besser waren, erklärte Delia Velculescu vom IWF. „Heute ist es aufgrund der schwierigen Zeiten schmerzhaft, und die schlimmsten (Tage, Anm. d. Red.) liegen noch vor uns.“

Die Troika geht davon aus, dass Zypern 2012 und 2013 in einer Rezession sein werde und die hohen staatlichen Löhne gekürzt werden müssen. Vor September werde es aber keine konkreten Beschlüsse für ein Bailout geben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold verkaufen: So geht's und so erhalten Sie den besten Preis
27.03.2024

Der Goldpreis-Rekord liegt bei über 2.200 US-Dollar, erst kürzlich erreichte das Edelmetall dieses historische Hoch. Viele Goldbesitzer...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsschulden steigen - Ende 2023 bei fast 2,5 Billionen Euro
27.03.2024

Die öffentlichen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gestiegen. Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich...