Politik

Krisengespräch: Obama kündigt Rajoy Unterstützung für Spanien an

Lesezeit: 1 min
07.08.2012 09:53
Barack Obama ist sich nicht zu schade, regelmäßigen Kontakt zu europäischen Politikern zu pflegen. Schließlich will er seinen Landsleuten zeigen, wie bemüht er ist, die Schuldenkrise in Europa zu beenden. Es ist schließlich Wahlkampf und auch die US-Wirtschaft spürt die Auswirkungen. In einem Gespräch mit Spaniens Premier hat er Spanien Unterstützung zugesagt.
Krisengespräch: Obama kündigt Rajoy Unterstützung für Spanien an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Spanien  
Europa  
USA  

Die USA sehen sich noch immer als stärkste Kraft und Vorbild in Sachen Wirtschaft – auf diesen Eindurck könnte man zumindest gewinnen, wenn man sich die Rolle der USA in der europäischen Schuldenkrise ansieht. Kurz vor dem letzten EU-Gipfel telefonierte Francois Hollande mit Barack Obama, um eine gemeinsame Strategie abzusprechen, vergangene Woche gab es wieder ein Telefongespräch der beiden und auch mit Mario Monti suchte der amerikanische Präsident den telefonischen Kontakt. Ein Gespräch zwischen dem US-Finanzminister Timothy Geithner und Wolfgang Schäuble war vergangene Woche ebenfalls zustande gekommen.

Am Montag wendete sich Barack Obama nun dem spanischen Premier Mariano Rajoy zu. Am Montag sagte Barack Obama ihm in einem Telefonat, dass er „die komplexen Herausforderungen, mit denen die spanischen Bürger konfrontiert sind“, erkenne. Er werde die spanische Regierung bei dem Versuch, die „spanische Wirtschaft zurück auf den richtigen Weg zu bringen“, unterstützen, so das Weiße Haus. Obama sorge sich, dass die europäische Konjunkturschwäche auch auf die fragile Erholung in den USA niederschlägt.

Im November finden in den USA die nächsten Präsidentenwahlen statt. Die amerikanische Wirtschaft wird regelmäßig von den US-Politikern schöngeredet. Man setzt auf die Aussage, die Erholung der Wirtschaft sei im vollen Gange. Die aktuellen amerikanischen Daten sprechen aber andere Worte. Die Wirtschaft hat sich im Juli deutlich abgekühlt (hier), der Immobilienmarkt kämpft erneut mit Schwierigkeiten (hier) und die Zahl der armen US-Bürger nimmt wieder zu (mehr hier).

Sollte sich die US-Wirtschaft weiter abschwächen wird es schwierig für Barack Obama, die Wahl erneut zu gewinnen, auch wenn er seine Gesundheitsreform größtenteils umsetzen konnte. Notfalls muss er versuchen, die Schwäche der US-Wirtschaft allein auf die gescheiterte Politik in Europa zurückzuführen. Wenngleich die US-Wirtschaft auch ohne die Schuldenkrise in der Eurozone genügend eigene Probleme hat, die jedoch nur ungern in Angriff genommen werden.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...