Die Ukraine hat nach Einschätzung des russischen Energiekonzerns Gazprom zu wenig Gasvorräte, um problemlos über den nächsten Winter zu kommen. Das Land brauche insgesamt 18,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas in seinen Speichern, habe derzeit aber nur die Hälfte, sagte der stellvertretende Gazprom-Chef Witali Markelow am Dienstag. Im Zuge der politischen Krise in der Ukraine haben sich auch die Fronten im Gasstreit zwischen beiden Seiten wieder verhärtet. Russland besteht auf Vorkasse für künftige Lieferungen und begründet das mit unbezahlten Rechnungen (mehr hier).
Die Ukraine will eine Änderung des 2009 geschlossenen Vertrages, der die Abnahme einer festen Menge zu einem Preis von 485 Dollar je 1.000 Kubikmeter vorsieht. Russland senkte diesen Preis vorübergehend, als der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch von einem Assoziierungsabkommen mit der EU abrückte, hob ihn nach Janukowitschs Sturz aber wieder an.
Die Gaslieferungen an die anderen europäischen Abnehmer über den Transit durch die Ukraine sind nach den Worten eines Gazprom-Managers nach wie vor stabil.