Finanzen

Trotz neuer Sparpläne fehlen 4 Milliarden Euro: Griechenland will erneut an die Renten

Lesezeit: 1 min
08.08.2012 16:01
Das neue 11,5 Milliarden Euro Sparpaket der griechischen Regierung ist noch ungenügend. Einsparungen in Höhe von 4 bis 5 Milliarden Euro fehlen noch. Nun wird trotz Wahlversprechen eine weitere Kürzung der Renten in Betracht gezogen. Zudem sollen 45.000 Beamte in Reserve-Stellung gehen.
Trotz neuer Sparpläne fehlen 4 Milliarden Euro: Griechenland will erneut an die Renten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Antonis Samaras und seine Regierung wollten mit dem neuen 11,5 Milliarden Euro Sparpaket einen Schritt auf die Troika zugehen, um mögliche Lockerung beim Bailout zu erreichen. Doch genau dieses Sparpaket wird nun zur gefährlichen Feuerprobe für die griechische Regierung. Abgesehen davon von falschen Steuereinschätzungen die in das Paket mit eingeflossen sind (hier), fehlen noch Angaben zu 4 bis 5 Milliarden Euro. Hierfür konnte die Regierung der Troika noch nicht darlegen, wie diese eingespart werden sollten. Und es sieht so aus, als würde die Regierung dafür ihr Wahlversprechen, den kleinen Mann nicht weiter zu belasten, brechen. Die Opposition hat bereits vor entsprechenden Unruhen gewarnt (hier).

„Es gibt keine einfachen Lösungen“, sagte der griechische Arbeitsminister Yiannis Vroutsis im Radio. „Unsere Bemühungen, weitere Kürzungen für die am niedrigsten bezahlten Rentner zu vermeiden, sind weiter aufrecht, aber leider ist dies das bevölkerungsreichste Segment.“ Zwar seien die Ausgaben für Renten bereits stark beschränkt worden, aber diese müssten noch weiter gekürzt werden, fügte er hinzu.  Die neuen Kürzungen bei den Renten sollen gestaffelt werden, so Quellen der griechischen Zeitung Kathimerini: Von 2 bis 3 Prozent für die niedrigsten und bis zu 15 Prozent für die höchsten Rentenbezüge. Zudem soll es Kürzungen bei den Zusatzrenten, den Ruhestand-Pauschalbeträgen und den Sozialleistungen geben.

Die Idee, das Renteneintrittsalter anzuheben, stößt indes zunehmend auf Widerstand, da dies mit den Bemühungen, die Gesamtzahl der Beamten zu reduzieren, korrelieren würde. Immerhin will die griechische Regierung auch rund 45.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in die so genannte Reserve-Stellung überführen und 25.000 kurzfristige Verträge nicht verlängern. Um 150.000 soll die Zahl der Beamten bis 2015 verringert werden. Die Reserve-Stellung etlicher tausender Beschäftigter im öffentlichen Dienst wird dem stellvertretendem Finanzminister Christos Staikouras zufolge derzeit von der Troika geprüft. In einem Radio-Interview am Dienstag sagte er, diese Regelung, die auch von der früheren Regierung bekannt ist, hätte im letzten Jahr nicht funktioniert, weil sie nicht richtig umgesetzt worden sei. Und schlussendlich erwägen die Minister auch, das wenige, übrig gebliebene Weihnachts- und Urlaubsgeld abgeschafft werden.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuern auf Rente: Steuervorteile und Grundfreibetrag - so hoch ist die Besteuerung 2025
15.01.2025

In Deutschland wird die Rente besteuert. Doch seit wann sind Rentner steuerpflichtig? Welcher Rentenfreibetrag gilt aktuell, welche...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...