Politik

Zentralbank in Paris: Frankreichs Wirtschaft kurz vor der Rezession

Das Bruttoinlandsprodukt Frankreichs wird im dritten Quartal um 0,1 Prozent schrumpfen, warnt die französische Zentralbank. Damit steht auch die französische Wirtschaft am Beginn einer Rezession – das erste Mal seit dem Frühjahr 2009.
08.08.2012 17:13
Lesezeit: 1 min

Im ersten Quartal stagnierte das französische Wirtschaftswachstum bereits und die Schwierigkeiten in der Automobilbranche des Landes lassen darauf schließen, dass Francois Hollande es nicht nur mit einem zu hohen Defizit, sondern auch mit einer schwächelnden Wirtschaft zu tun bekommt. Wie die französische Zentralbank am Mittwoch mitteilte, rechnet sie im dritten Quartal mit einem Rückgang des BIPs um 0,1 Prozent. Erfüllt sich die Prognose, wäre Frankreichs Wirtschaft das zweite Quartal in Folge geschrumpft. Frankreich stünde dann in einer Rezession und zwar das erste Mal seit dem Frühjahr 2009.

Wie die Zentralbank mitteilte sei besonders die Inlandsnachfrage deutlich schwächer geworden und die gelte gemeinhin als Wachstumsmotor. Die französische Regierung hatte ihre Wachstumsaussichten bereits im Juli von 0,4 Prozent auf 0,3 Prozent korrigiert. Im nächsten Jahr erwartet die Regierung sogar immer noch ein Wachstum von 1,2 Prozent.

Die schwächelnde Wirtschaft, die großen Schwierigkeiten in der Autobranche (hier) und die wachsende Zahl der Arbeit suchenden Franzosen (Fast 3 Millionen mittlerweile – hier) stellen die französische Regierung vor immer größere Herausforderungen, wenn es darum geht, die Defizitziele der nächsten Jahre zu erreichen. Zumal auch der starke Handelspartner Deutschland die Krise zu spüren bekommt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...