Finanzen

Europäische Banken brauchen mehr Geld von der EZB

Die Situation der europäischen Banken wird sich weiter verschlechtern, schätzen europäische Investoren. Und 82 Prozent von ihnen rechnen sogar damit, dass die Banken in den kommenden zwei Jahren einen weiteren EZB-Tender benötigen werden. Für viele Banken ist die EZB die einzige Finanzierungsquelle und ohne weiteren Tender können sie ihre Kredite nicht einmal zurückzahlen.
09.08.2012 23:29
Lesezeit: 1 min

Noch hat sich die EZB öffentlich nicht dazu geäußert, ob ein neuer 3-Jahres-Tender in naher Zukunft kommt oder ob der Leitzins noch einmal gesenkt wird. Europäische Investoren gehen allerdings davon aus, dass sich die Aussichten der Banken zunehmend verschlimmern werden. Dies zeigte eine Studie der Ratingagentur Fitch. So glauben mehr als die Hälfte der Befragten (53%), dass sich beispielsweise die Kreditkonditionen für die Banken verschlechtern werden. Nur 28 Prozent der Investoren sehen eine Verbesserung für die Branche. 19 Prozent sehen keine Veränderung.

Aufgrund der schwierigen Finanzsituation der europäischen Banken gehen sogar 82 Prozent der befragten Investoren davon aus, dass die Banken innerhalb der kommenden zwei Jahre einen weiteren günstigen 3-Jahres-Tender benötigen werden. Und die Hälfte dieser 82 Prozent glaubt, dass ein solcher Tender zwischen 2013 und 2014 von der EZB tatsächlich auch ausgegeben werden wird. 33 Prozent rechnen bereits mit einem Tender schon Ende 2012.

„Wir prognostizieren nicht, dass ein weiterer Tender in diesem Jahr benötigt wird“, so die Ratingagentur Fitch selbst. „Aber viele Banken in Südeuropa sind von den Finanzinstrumenten der EZB abhängig.“ Es sei deren einzige wirkliche Refinanzierungsquelle. Etliche wüssten ohne weiteren Tender nicht einmal, wie sie in der Lage sein sollen, die bereits aufgenommenen EZB-Kredite zurückzuzahlen, so die Ratingagentur.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...