Weil die Wetten auf die Entwicklung von Rohstoffpreisen gute Renditen abwerfen, sind sie für Pensionsfonds eine wichtige Einnahmequelle. In diesen Indexfonds befinden sich allerdings auch Nahrungsmittel-Rohstoffe.
Pensionsfonds zählen zu den größten Anlegern bei Spekulationen mit Rohstoffen. Der niederländische Vorsorgefonds PGGM etwa hat 125 Milliarden Euro in Rohstoffgeschäften angelegt.
Die steigenden Lebensmittelpreise und die damit verbundenen humanitären Probleme erhöhen den Druck auf institutionelle Investoren wie Pensionsfonds. Die ersten europäischen Banken haben angekündigt, ihre Spekulationen mit Nahrungsmittel einzuschränken.
Die Deutsche Bank und die Commerzbank haben nun angekündigt, keine neuen Rohstoff-Fonds auflegen zu wollen. Bereits bestehende Finanzprodukte mit Rohstoffindexen bleiben allerdings großteils erhalten. Die Commerzbank hat angekündigt, Nahrungsmittel aus ihre 145 Milliarden Euro schweren Fonds entfernen zu wollen. Kritiker bleiben skeptisch, wie sehr sich die angekündigten Schritte tatsächlich auf das Anlageverhalten der Banken auswirken (mehr hier).
Die Einschränkungen sollten nicht als Eingeständnis der Finanzinstitute verstanden werden, dass ihre Spekulationen die Nahrungsmittelpreise so stark in die Höhe getrieben haben. Es gehe ihnen lediglich darum, nach der scharf Kritik an Nahrungsmittelspekulationen keinen Imageschaden davonzutragen, sagte ein Banker der Financial Times.
Auch die österreichische Volksbanken AG hat am Dienstag angekündigt, sich nicht mehr an Fonds mit Lebensmittelspekulationen zu beteiligen. Martin Fuchsbauer, Vorstandsmitglied der Volksbanken AG sagte, der Handel mit Lebensmittel-Rohstoffen sei dennoch nötig um den Markt und damit die Wirtschaft aufrechtzuerhalten.