Politik

Sicherheits-Eigentor: Neue Reisepässe enttarnen Geheim-Agenten

Reisepässe in denen Daten zur Gesichtserkennung gespeichert sind, erschweren nicht nur Terroristen die unerkannte Einreise. Auch für die Geheimdienste stellen biometrische Pässe ein Problem da: Ihre Agenten können keine falschen Identitäten mehr annehmen.
14.04.2012 23:44
Lesezeit: 1 min

Die steigenden Sicherheitsvorkehrungen auf Flughäfen erschweren es auch Geheimdiensten, Agenten unter falscher Identität in anderen Ländern operieren zu lassen. Die Verbreitung von biometrischen Reisepässen und Iris-Scanner zur Identitätsbestimmung machen es schwerer, unerkannt einzureisen. Die biometrischen Pässe, die unter anderem in der EU flächendeckend ausgestellt werden, enthalten Chips zur Speicherung der Personaldaten. Diese beinhalten auch Daten zur Gesichtserkennung.

Zwar können Personen mit einem Pass unter falschem Namen einreisen, die Daten des Dokuments bleiben aber im System der Behörden gespeichert. Bei der nächsten Einreise unter einem anderen Namen könnten sie über die Gesichtserkennung feststellen, dass die betreffende Person schon einmal eingereist ist. Bei Iris-Scannern wird ein digitales Abbild des Auges gespeichert. Auch damit könnte eine zweite Identität aufgedeckt werden.

„Wenn man in eines dieser Länder unter einem Decknamen einreist, kann man dort nicht noch einmal unter anderem Namen einreisen. Das ist eine einmalige Sache. Die biometrischen Daten auf deinem Reisepass und eventuell ein Iris-Scan sind für immer mit dem Namen verbunden, der als erstes in einem Reisepass verwendet wurde. Man kann nicht mit einem anderen Namen unter den selben Daten auftauchen“, sagte ein Behördenberater dem Wired-Magazin.

Die verschärften Maßnahmen zur Identitätsbestimmung wurden ursprünglich eingeführt, um Terroristen leichter aufspüren zu können. Nun trifft es auch Geheimdienste, die vor allem ohne das Wissen der Behörden in Zielländern operieren. Unter Geheimdienstvertretern gilt das Thema der erschwerten Identitätsfälschung bereits als erstes Problem für ihre Arbeit. Besonders betroffen sind Knotenpunkte, die Agenten häufig passieren müssen. Dazu zählen neben Dubai, Jordanien und Indien auch einige Flughäfen in Europa.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Arbeitszeit-Debatte: Mehr als die Hälfte der Deutschen wünscht kürzere Arbeitszeiten
09.09.2025

Um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sollten die Menschen in Deutschland mehr arbeiten, argumentieren führende Politiker....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Wirtschaft: Scheitert die Eurozone an Deutschland?
09.09.2025

Die Eurozone taumelt zwischen Mini-Wachstum und Rekord-Arbeitslosigkeit: Während Spanien boomt, steckt Deutschland weiter in der Krise –...

DWN
Panorama
Panorama Blackout: Brandanschlag auf Strommasten verursacht Stromausfall in Berlin- Bekennerbrief wird geprüft
09.09.2025

Ein Feuer an zwei Strommasten hat in der Nacht zu einem großflächigen Stromausfall im Südosten Berlins geführt. Rund 50.000 Haushalte...

DWN
Finanzen
Finanzen Rechnungshof warnt: Milliardenhilfen für Länder könnten ins Leere laufe
09.09.2025

Der Bundesrechnungshof stellt die Wirksamkeit des geplanten Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für zusätzliche...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Dauerbelastung: Können Erwachsene besser damit umgehen?
09.09.2025

Digitale Medien prägen unseren Alltag in allen Altersgruppen – vom Smartphone über Social Media bis hin zu Streamingdiensten. Während...

DWN
Technologie
Technologie Taiwan stärkt Chip-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen
09.09.2025

Taiwan stärkt seine Halbleiter-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen und des wachsenden KI-Wettbewerbs. Präsident Lai...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die größte Gefahr für Unternehmen: Planen nach alten Regeln
09.09.2025

Krisen, Cyberangriffe, Paradigmenwechsel – die alte Ordnung ist vorbei. Wer heute noch an starre Pläne glaubt, riskiert den Untergang.

DWN
Technologie
Technologie Automesse startet trotz Krisenmodus: Zwischen Innovation und Stimmungsmache gegen Verbrennerverbot
09.09.2025

Mitten in herausfordernden Zeiten für die Automobilbranche öffnet die IAA Mobility in München ihre Tore. Bis Freitag können...