Finanzen

Risiken falsch bewertet: Rating-Agenturen unter Manipulations-Verdacht

Lesezeit: 1 min
19.08.2012 01:47
S&P und Moody's haben Schrottpapiere der Investmentbank Morgan Stanley zu positiv bewertet. Weil den Anlegern dadurch massiver Schaden entstanden ist, müssen sich die beiden Rating-Agenturen nun vor Gericht verantworten.
Risiken falsch bewertet: Rating-Agenturen unter Manipulations-Verdacht

Die Rating-Agenturen Moody's und Standard & Poor's müssen sich vor Gericht für Betrugsvorwürfen verantworten. Den beiden Agenturen wird vorgeworfen, Finanzprodukte der Investmentbank Morgan Stanley irreführend bewertet zu haben.

Die Anlagenpakete, die Morgan Stanley an Investoren weiterverkaufte, basierten auf faulen Krediten. Nun hat ein Gericht den Antrag der Ratingagenturen abgelehnt, das Verfahren einzustellen. Dies berichtet der Nachrichtendienst Bloomberg.

Bereits im Jahr 2008 hatten Anleger aus den Arabischen Emiraten und den USA gegen die falsche Risikobewertung der Morgan Stanley-Papiere geklagt. Sie vermuten, die Investmentbank hätte die Rating-Agenturen dazu gebracht, die Wertpapiere zu positiv zu bewerten.

Die Richterin begründete ihre Entscheidung, den Fall weiter zu verfolgen, mit der überzeugenden Beweislage. Unter anderem hätten die Kläger Nachrichten vorgelegt, in denen sich zwei Mitarbeiter von Standard & Poor's über die Bewertung der betroffenen Schrottpapiere unterhielten:

„Das Geschäft ist lächerlich. Wir sollten es nicht bewerten“, schrieb einer der beiden S&P Analysten. Darauf antwortete sein Kollege: „Wir bewerten alles“. „Es könnte von Kühen zusammengestellt worden sein und wir würden es bewerten“, schloss der erste Mitarbeiter den Mail-Verkehr.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...