Die Ukraine droht Russland mit dem Abbruch aller diplomatischen Beziehungen. Zudem wird darüber nachgedacht, die Grenze zu schließen.
Da Russland die Situation nicht entspanne, müsse Kiew nun dieses „äußerste Mittel“ ergreifen, so der ukrainische Außenminister Andrej Deschtschiza. Er wirft Russland vor, die Separatisten mit Waffen zu versorgen. Am Montag soll der Sicherheitsrat in Kiew über die Grenzschließung beraten.
Die Separatisten weisen die Vorwürfe zurück, dass sie aus Russland drei Panzer erhalten hätten. Vielmehr sollen die Fahrzeuge aus ukrainischen Depots entwendet worden sein, so Separatistenführer Andrej Purgin. Die Russen hätten die Panzer vom Typ T-64 „längst aussortiert“, zitiert ihn DW.
Die ukrainische Armee erlebte den schwersten Schlag bei ihrer Offensive in der Ostukraine, als in der Nacht zum Samstag eine Militärmaschine abgeschossen wurde. Dabei kamen 49 Soldaten ums Leben (mehr hier). Präsident Petro Poroschenko droht den Separatisten mit Vergeltung für den „terroristischen Akt“ (mehr hier).
Vor der russischen Botschaft kam anschließend zu Ausschreitungen. Autos wurden umgeworfen, Steine und Farbbeutel auf das Gebäude geworfen. Die ukrainische Polizei hielt die Demonstranten nicht auf (mehr hier).
Auf Fernsehbilder von den Ausschreitungen ist auch der ukrainischen Außenminister zu sehen. Er bezeichnete Putin vor den jubelnden Demonstranten als „Scheißkerl“. Moskau kritisierte die Proteste scharf.
Sogar die USA sah sich gezwungen zu reagieren. Die US-Regierung ermahnte die Ukraine, die Sicherheit der diplomatischen Vertretung zu gewährleisten.
Neben den diplomatischen Beziehungen setzt Kiew auch die Energieversorgung aufs Spiel: Der Ukraine droht nach dem Ende der Verhandlungen mit Gazprom ein Stopp der Gaslieferungen ab Montag (mehr hier).