Deutsche Arbeitnehmer haben 2013 das zweite Jahr in Folge stärkere Lohnerhöhungen erhalten als ihre Kollegen in Frankreich. Die tariflichen Monatsverdienste in der Privatwirtschat stiegen um durchschnittlich 2,6 Prozent, im Nachbarland dagegen nur um 1,7 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. 2012 hatte das Plus hierzulande bei 2,8 Prozent gelegen, in Frankreich bei 2,1 Prozent.
Bei der Kaufkraft schmilzt der deutsche Vorsprung allerdings. Grund dafür ist, dass die Preise schneller stiegen als in Frankreich. Die Teuerungsrate lag 2013 bei 1,6 Prozent, im Nachbarland dagegen nur bei 1,0 Prozent.
Auffällig ist zudem, dass die Tariferhöhungen in den einzelnen Branchen in Deutschland viel stärker schwanken. Das kleinste Plus bekamen mit 1,5 Prozent die Tarifbeschäftigten im Bereich „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“, zu dem beispielsweise Wach- und Sicherheitsdienste, Zeitarbeit, Landschafts- und Gartenbau sowie Reisebüros zählen. In der Immobilienwirtschaft fiel der Zuwachs mit 3,3 Prozent am größten aus.
In Frankreich schwankten die Tariferhöhungen dagegen nur zwischen 1,1 Prozent in der Energieversorgung und 1,9 Prozent im Verarbeitenden Gewerbe. Derzeit streiken dort die Eisenbahner der SNCF für höhere Tariflöhne (mehr hier).