Finanzen

Deutsche Banken wollen nationale Bankenaufsicht auflösen

Der Bankenverband will die Aufsicht des Bankensektors vollständig der EU unterstellen. Auch politische Entscheidungen sollen dann auf EU-Ebene getroffen werden. Die deutschen Aufsichtsbehörden BaFin und Bundesbank sollen zu Ländervertretungen der EZB gemacht werden.
21.08.2012 10:09
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Steuern – Schröder und Fischer haben Mittelstand am meisten belastet

Geht es nach den deutschen Banken, soll ihre Aufsicht auf nationaler Ebene aufgelöst werden. Der Bankenverband fordert, dass die beiden nationalen Aufsichtsorgane BaFin und die Bundesbank gänzlich der Europäischen Zentralbank unterstellt werden. Dies berichtet das Handelsblatt und bezieht sich dabei auf einen Entwurf des Bankenverbandes für ein neues Aufsichtskonzept.

Der Bankenverband will, dass auch die Verantwortung für die Aufsicht des Bankenmarktes vollständig aus Deutschland abwandert: „Eine politische Aufsichtskontrolle wird den Zuständigkeiten folgend von der nationalen Ebene (in Deutschland vom Bundesministerium der Finanzen) auf die EU-Ebene verlagert und durch ein rechenschaftsabnehmendes Gremium ausgeübt“, heißt es in dem Dokument des Bankenverbandes.

BaFin und Bundesbank sollen dann nur noch „Ländervertretungen“ der EZB in Deutschland sein. Der Bankenverband rechtfertigt die radikalen Forderungen damit, dass die nationale Aufsicht versagt habe. Daher müsse sie „nationaler (politischer) Einflussnahme entzogen“ werden.

Noch kürzlich wollten die Banken nicht, dass die EZB die Aufgaben der Finanzmarktaufsicht übernimmt. Diese Lösung würde Großbritannien vernachlässigen, das kein Euroland ist und so die EZB dort keinen Einfluss hätte, hieß es.

Weitere Themen:

EZB: 40 zusätzliche Stellen im Kampf gegen die Krise

Moody’s: Wirtschaftliche Angleichung in Eurozone wird Jahre dauern

Forscher: EU-Projekt Biodiesel ist in den meisten Fällen ein Flop

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Tesla-Aktie stürzt ab: Miese Tesla-Auslieferungen belasten - was das für den Tesla-Kurs bedeutet
02.04.2025

Die weltweiten Auslieferungen des US-Autobauers Tesla sind im vergangenen Quartal um 13 Prozent auf 336.681 Fahrzeuge zurückgegangen....

DWN
Panorama
Panorama Polizei: Kriminalstatistik 2024 mit dramatischen Zahlen - immer mehr Gewalt- und Sexualdelikte
02.04.2025

Die Kriminalstatistik der Polizei offenbart ein besorgniserregendes Bild: Die Zahl der erfassten Gewalttaten ist 2024 um 1,5 Prozent...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump-Zölle könnten Preiskarussell, Zinserhöhungen und Insolvenzen anheizen - die EU bereitet sich vor
02.04.2025

Die Regierungen weltweit bereiten sich auf die massive Einführung von Zöllen durch US-Präsident Donald Trump vor, die, so sein Plan, am...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes-Benz erwägt Ausstieg aus dem Billigsegment in den USA aufgrund von Trump-Zöllen
02.04.2025

Die Mercedes-Benz Group prüft derzeit, ob sie ihre günstigsten Fahrzeugmodelle in den USA aus dem Sortiment nimmt. Hintergrund sind die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Volatile Märkte vor Trumps Zollerklärung
02.04.2025

Die US-Börsen dürften überwiegend mit Verlusten in den Mittwochshandel starten, vorbörslich stecken die Technologieindizes an der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DWS-Aktie unter Druck: Deutsche-Bank-Tochter muss Millionenstrafe wegen Greenwashing zahlen
02.04.2025

Die DWS, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, wurde in Deutschland zu einer Millionenstrafe wegen "Greenwashing"-Vorwürfen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit auf Rekordhoch: Kritik an Verlängerung des Kurzarbeitergeldes wächst
02.04.2025

Die Wirtschaft steckt fest in einer Strukturkrise: seit 5 Jahren kein Wachstum. Die Folge: Immer mehr Unternehmen bauen Stellen ganz ab...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...