Unternehmen

Putin schmiedet globale Allianz gegen den Dollar

Putins Wirtschafts-Berater fordert eine weltweite Anti-Dollar-Allianz. Die Europäer sollen eine Vorreiter-Rolle im Finanz-Krieg gegen die USA spielen. Washington komme es letztendlich darauf an, Europa in die Abhängigkeit von Amerika zu treiben.
20.06.2014 00:37
Lesezeit: 1 min

Der russische Präsidenten-Berater Sergej Glasjew möchte Amerika wirtschaftlich schwächen, um die „US-Kriegsmaschine“ zu stoppen.

Er fordert eine „breite Anti-Dollar-Allianz“, die den US-Dollar als internationale Handelswährung umgeht. Die Mitglieder jener Allianz sollten dann auch den US-Dollar als Reservewährung fallen lassen. Das sei der erste Schritt, für die Bildung einer weltweiten Anti-Kriegs-Koalition.

Eine Vorreiter-Rolle in der Schaffung jener Koalition könnten die Europäer spielen. Denn die USA versuche, einen Krieg innerhalb Europas und einen neuen Kalten Krieg gegen Russland anzuzetteln. Die Interessen europäischer Unternehmen seien massiv gefährdet. Diese Einschätzung Glasjews sei richtig, zitiert Zerohedge einen Artikel des VoR-Journalisten Valentin Mândrăşescu.

Denn deutsche, österreichische, französische und italienische Firmen hatten sich gegen die Russland-Sanktionen gestellt. So könnte die Ukraine-Krise schon bald in einen Kampf um Europas Unabhängigkeit von den USA ausarten.

Denn die neuen anstehenden Russland-Sanktionen werden erhebliche Kosten für die Europäer mit sich bringen. Der Schaden für die EU-Wirtschaft werde schätzungsweise eine Billion Euro betragen. Der russische Energie-Konzern Gazprom werde aus dem EU-Markt weitgehend verdrängt werden. Der einzige alternative Energie-Quelle für Europa wäre dann Flüssig-Erdgas (LNG) aus den USA.

Im März hatte Glasjew den USA schon einmal mit einem Finanz-Krieg gedroht. Russland drohte im Falle von Sanktionen alle seine US-Staatanleihen abzustoßen. Zudem würde das Land auf den Dollar komplett verzichten und Kredite von US-Banken nicht mehr bedienen.

Dadurch will Russland den „Zusammenbruch des US-Finanzsystems“ erzwingen (mehr hier). Anschließend wurden die Bestände an US-Staatsanleihen um 20 Prozent zurückgefahren (mehr hier).

Doch diesmal möchte Glasjew die Europäer mit ins Boot holen. Offenbar weiß der Kreml, dass Russland die USA im Alleingang nicht bezwingen kann.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Regulieren statt dominieren: Europas letzter Ausweg in der KI-Welt
07.06.2025

Europa droht im globalen KI-Wettlauf abgehängt zu werden. Doch Experten zeigen: Die wahre Macht liegt nicht in der Modellentwicklung,...

DWN
Politik
Politik Kollaps der Insekten-Revolution: EU zerstört ihre eigene Bio-Strategie
07.06.2025

Erst gefeiert als nachhaltige Wunderlösung – nun droht das Aus: Europas Insektenzüchter stecken in der Krise. Die Hoffnung, Fischmehl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen verkaufen: Die 10 häufigsten Fehler beim Unternehmensverkauf
07.06.2025

Was Unternehmer beim Verkauf ihres Unternehmens falsch machen – und wie selbst starke Zahlen durch fehlende Strategie, überzogene...

DWN
Politik
Politik Ehegattennachzug stagniert: Rechtliche Hürden beim Sprachnachweis
07.06.2025

Die Zahl der Visa für den Ehegattennachzug nach Deutschland ist rückläufig. Gleichzeitig bestehen weiterhin sprachliche und rechtliche...

DWN
Panorama
Panorama Ausweis, Ticket & Co.: Was Sie vor einem Urlaubsflug beachten sollten
07.06.2025

Check-in, Sicherheitscheck und Sprint zum Gate: Der Start in den Urlaubsflug kann am Flughafen schnell im Stress enden. Das lässt sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wertvollster Fußballer der Welt: Lamine Yamal knackt 400-Millionen-Marke
07.06.2025

Ein 17-Jähriger dominiert den globalen Fußballmarkt: Lamine Yamal ist mehr wert als ganze Bundesligateams – und verkörpert die extreme...

DWN
Politik
Politik Der Weltraum als nächstes Schlachtfeld – Europas Sicherheit steht auf dem Spiel
07.06.2025

Der Orbit wird zur neuen Frontlinie geopolitischer Machtspiele. Wie private Satelliten, militärische Strategien und neue Allianzen die...

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...