Politik

Einkaufstour: Google-Tochter erwirbt Firma für Überwachungskameras

Lesezeit: 1 min
23.06.2014 09:08
Suchmaschinenriese Google treibt die Erweiterung seiner Geschäftsfelder weiter voran. Unternehmens-Tochter Nest will nun ein junges Unternehmen erwerben, das Technik zur Überwachung von Wohnungen anbietet. Bereits mit dem Kauf von Nest ist Google in den Markt “intelligenter Häuser” eingestiegen. Daten an Google sollen aber nicht weitergegeben werden.
Einkaufstour: Google-Tochter erwirbt Firma für Überwachungskameras

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Rahmen der Strategie zur Erweiterung seiner Geschäftsfelder will Google nun das Startup Dropcam kaufen. Abgewickelt wird das Geschäft durch die erst Anfang des Jahres erworbene Google-Tochter Nest Labs. Angesetzt ist ein Kaufpreis von gut 555 Millionen Dollar.

Nest und Dropcam bestätigten die Übernahme in verschiedenen Blogs, nannten aber keinen Preis, so der Technik-Blog Re/code. Dem Technik-Portal Techcrunch zufolge hätte das Gerüchte um eine Übernahme bereits seit Wochen kursiert. Dropcam produziert unter anderem WiFi-fähige Überwachungskameras. Die 149 bis 199 US-Dollar teuren Geräte können ohne großen Aufwand in Betrieb genommen werden. Ein Check der Kameras aus der Ferne ist ebenso möglich wie eine Aufzeichnung des gefilmten Materials, das auf Dropcam-Servern hinterlegt werden kann. Je nach Dauer fallen dafür zwischen zehn und 30 US-Dollar pro Monat an.

Mögliche Bedenken von Datenschützern versucht Nest-Gründer Matt Rogers in einer ersten Stellungnahme zum Geschäft zu beruhigen: Dropcam unterstehe nach der Übernahme den Datenschutzrichtlinien von Nest. Ohne Erlaubnis des Kunden würden die Daten nicht an Dritte weitergereicht. Auch nicht an Google. Da es sich um ein kostenpflichtiges Geschäftsmodell handle, seien Anzeigen ebenfalls nicht Teil der Strategie.

Das Unternehmen expandiert intensiv in neue Geschäftsfelder. Kürzlich stellte es den Prototypen eines fahrerlosen Autos vor. Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht die traditionellen Autohersteller aber nicht durch neue Rivalen wie den Elektroauto-Pionier Tesla oder Google gefährdet. “Wenn jetzt neue Wettbewerber aus anderen Branchen auftreten, dann ist das nur gut. Es hält uns wach und agil”, sagte der Chef des Stuttgarter Autokonzerns dem “Spiegel” (mehr hier).

Erst vor einigen Tagen wurde die Übernahme des amerikanischen Satellitenunternehmens Skybox Imaging bekannt. Der Suchmaschinenriese erwarb das Unternehmen für 500 Millionen Dollar in bar (mehr hier).

Anfang des Jahres kaufte Google für 3,2 Milliarden Dollar das Unternehmen Nest, das intelligente Systeme zur Temperaturregelung in Gebäuden sowie Rauchmelder herstellt. Das Geschäft gilt als Einstieg Googles in den Markt “intelligenter Häuser”. Anfang April wurde jedoch bekannt: Die „intelligenten“ Rauchmelder von Googles Zukauf Nest Labs sind fehlerhaft. Bei einem potenziellen Feuer funktioniert die Alarmierung nicht korrekt. Zudem häuften sich Fehlalarme zu nächtlicher Stunde (mehr hier).

Nach einem Bericht des ”Wall Street Journal” will Google außerdem in ein neues Unterseekabel zwischen Japan und den USA investieren. Internetfirmen setzen verstärkt auf private Kabelnetze, bei denen sie im Gegensatz zu öffentlichen Kabeln selbst über die Art der Nutzung, die Bandbreiten und die Zugänge bestimmen können.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN Marktreport: Rohstoffmärkte ziehen die Handbremse an
26.09.2023

Die anhaltende Dollar-Rally streut den Rohstoffbullen zunehmend Sand ins Getriebe. Auch die jüngste Zinserhöhungspause der US-Notenbank...

DWN
Politik
Politik Auf dem Weg in die Einsamkeit
26.09.2023

Wirtschafts- und Energiepolitik, Migration, Außenpolitik – die Liste der Themen wird immer länger, bei denen die Grünen mit ihren...

DWN
Politik
Politik Polen könnte Auslieferung von SS-Veteran aus Kanada beantragen
26.09.2023

Ein polnischer Minister beantragt die Auslieferung des SS-Veteranen, der im Parlament von Kanada mit stehendem Applaus für seinen Einsatz...

DWN
Politik
Politik Grüne verteidigen deutsche Zahlungen an Seenotretter in Italien
26.09.2023

Italiens hatte kritisiert, dass die Bundesregierung Nichtregierungsorganisationen finanziert, die "irreguläre Migranten" nach Italien...

DWN
Politik
Politik Deutschland blockiert Asyl-Kompromiss in der EU
26.09.2023

Die anderen EU-Staaten verlieren langsam die Geduld mit Deutschland, weil die Bundesregierung einen Kompromiss in der Asylpolitik...

DWN
Politik
Politik Bund muss deutlich weniger Schulden machen
26.09.2023

Der Bund muss sich im vierten Quartal 31 Milliarden Euro weniger am Finanzmarkt leihen, als bisher geplant. Grund sind die niedrigeren...

DWN
Immobilien
Immobilien Büro-Immobilien: „Die Mischung aus Präsenz und Mobilität macht es"
26.09.2023

Seit der Pandemie ist hybrides Arbeiten das Schlagwort in Deutschland. Vor einem Hintergrund wachsender Büroleerstände, stark steigender...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesanleihe verzeichnet höchste Rendite seit 2011
25.09.2023

Anleger haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der hohen Zinsen aufgegeben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt auf dem...