Politik

EU-Kommission will ehemalige Peugeot-Mitarbeiter mit 11,9 Millionen Euro unterstützen

Über den Globalisierungsfonds will die EU-Kommission Frankreich Finanzhilfen zur Verfügung stellen, um die Arbeitssuche für ehemalige Peugeot-Beschäftigte zu unterstützen. Das Europäische Parlament und der EU-Ministerrat müssen noch zustimmen.
22.08.2012 13:41
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Bank of England: Deutschland trifft Mitschuld an der Krise, muss Anleihenkäufe der EZB erlauben

Auf Antrag Frankreichs will die Europäische Kommission mittels des Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) dem Land 11,9 Millionen Euro zur Verfügung stellen. „Damit soll die Jobsuche von 2089 Arbeitskräften unterstützt werden, die Ende 2009 und im Laufe des Jahres 2010 in Frankreich bei PSA Peugeot Citroën entlassen worden sind“, heißt es in der dazu veröffentlichten Pressemitteilung. Der Antrag Frankreichs stehe allerdings nicht „in Verbindung mit den jüngsten Entwicklungen im Werk in Aulnay, sondern wurde von Frankreich im Rahmen einer früheren Entlassungswelle beim Konzern PSA im Zusammenhang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise eingereicht.“ Der Vorschlag der EU-Kommission müsse nun vom EU-Parlament und dem EU-Ministerrat genehmigt werden.

Dieser Vorschlag der Kommission, der nun dem Parlament und dem Ministerrat vorliegt, „soll die Arbeitskräfte dabei unterstützen, ihre Kenntnisse den neuen Anforderungen anzupassen, um schneller wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen“, begründet László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration das Vorgehen. „Die Kfz-Produktion in Europa ist stark eingebrochen; viele Arbeitskräfte in der Autobranche sind davon schwer betroffen.“ Insofern wolle er „nochmals betonen, dass die Europäische Kommission auch weiterhin bereit ist, Anträge zu Entlassungen in der Automobilbranche zu prüfen.“

2007 nahm der EGF seine Tätigkeit auf. Bisher sind der EU-Kommission zufolge 101 Anträge über ca. 440,5 Millionen Euro zur Unterstützung von etwa 91.000 Beschäftigten eingegangen. „Ein offenerer Handel weltweit ist insgesamt förderlich für Wachstum und Beschäftigung, doch kann er bisweilen auch Arbeitsplätze kosten; hiervon betroffen sind vor allem sensible Branchen und geringqualifizierte Arbeitskräfte. Deshalb wurde der EGF, „der dazu beitragen sollte, in derartigen Fällen die Folgen der Globalisierung abzufedern“, so Kommission. Er sei „Ausdruck der Solidarität der großen Zahl derer, die vom offenen Handel profitieren, gegenüber den wenigen, die mit dem plötzlichen Verlust ihres Arbeitsplatzes konfrontiert sind.“

Weitere Themen

Schuldenfalle: Zwei Millionen Türken müssen mit Vollstreckung rechnen

Dekadent: Fußball-Spieler Thomas Müller hat 25 Millionen Euro „Marktwert“

Wegen Insolvenz: Solarfirma schmeißt alle Mitarbeiter raus

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...