Politik

US-Ökonom: Wirtschafts-Wachstum ist nur mit Kriegen möglich

Lesezeit: 1 min
29.06.2014 00:52
Ein US-Wissenschaftler sagt, dass Friedenszeiten dem Wirtschafts-Wachstum eines Landes schaden. Krieg hingegen führe zu Wirtschaftswachstum, Innovation und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Theorie erklärt in Zeiten von staatlichen Interventionen das Diktum, dass Krieg nichts anderes sei als die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Ausbleiben von Groß-Kriegen und fortdauernder Frieden schadet dem weltweiten Wirtschafts-Wachstum. Das ist zumindest die Ansicht von US-Professor Tyler Cowen von der George Mason Universität.

Denn gemäß dem Keynesianismus betreibt der Staat während der Kriegsvorbereitung eine expansive Fiskalpolitik. Er hebt die Ausgaben für die Produktion von Waffen an und vergibt Aufträge an die Privatwirtschaft. Das schafft Arbeitsplätze und führt zu einem Konjunktur-Aufschwung. Doch Kriege und Kriegsvorbereitungen bescheren einem Land auch Innovation und Fortschritt.

Insbesondere die USA können diesen Gedanken nicht abtun, schreibt Cowen in den New York Times. Innovationen wie die Kernkraft, der Computer oder hochmoderne Flugzeuge sind im Zuge des Zweiten Weltkriegs oder des Kalten Kriegs entstanden. Die Auftraggeber von Silicon Valley kamen aus dem militärischen Bereich. Krieg führe zu einer technologischen und wirtschaftlichen Dringlichkeit, an der es in der Politik zu Friedenszeiten mangelt.

Diese Gedankengänge Cowens hängen offenbar auch mit seiner aktuellen Position als Vorsitzender des Mercatus Zentrums an der George Mason Universität zusammen. Dieses Zentrum wurde von der Koch Family Foundations gegründet, die das Zentrum auch massiv finanziert.

Im direkten Zusammenhang steht Koch Industries, welches das zweitgrößte nicht börsennotierte Unternehmen der USA ist. Es wird geführt von den Brüdern Charles und David Koch. Auch die libertär-konservative Tea-Party-Bewegung wird von den Koch-Brüdern sowohl finanziell als auch organisatorisch massiv unterstützt.

US-Präsident Obamas Gesundheitsreform wird von den Koch-Brüdern als Sozialismus abgetan und bekämpft.

Das Credo lautet: Der Markt regelt alles. Deregulierung ist gut. Regulierung ist schlecht.

Es sei denn, der Staat leitet Steuergelder per Großaufträge an die Industrie weiter.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...