Das Schönreden der Politiker zeigt keinerlei positive Wirkung an den Finanzmärkten. Im Gegenteil, je deutlicher sie versichern, dass Spanien seine Finanzen in den Griff bekommen wird, um so unsicherer werden die Investoren. Am Montagmorgen stieg die Rendite für zehnjährige Anleihen des Landes auf 6,14 Prozent. Vergangene Woche waren es noch 5,65 Prozent. Noch in dieser Woche will die spanische Regierung Staatsanleihen veräußern (der stellvertretende spanische Finanzminister forderte die EZB jüngst auf, wieder Anleihen zu kaufen - hier).
Äußerst beunruhigend sind auch die Kosten für Kreditausfallversicherungen (CDS), die am Montag einen neuen Rekord erreichten: teilweise bis zu 520 Basispunkte. Somit würde es jährlich 520.000 Euro kosten, spanische Anleihen im Wert von 10 Millionen Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren zu versichern. Besonders die Situation der spanischen Banken beunruhigt die Investoren (hier). Zumal sich das Land derzeit in einer Rezession befindet, die sich sowohl durch die harten Sparmaßnahmen als auch durch eine derzeitige Dürre noch verschlimmern könnte (mehr hier).
Die negative Stimmung am Markt macht auch am Montag nicht vor Italiens Anleihen halt. Die Zinssätze für zehnjährige Anleihen stiegen am Vormittag um 9 Basisipunkte auf 5,62 Prozent. Die Anleger gehen davon aus, dass Italien das erste Land ist, dass von einer Verschlechterung der Sitauation in Spanien betroffen sein würde.