Die Bank-Kredite in der Euro-Zone sind vor den jüngsten weitreichenden Beschlüssen der EZB noch spärlicher geflossen. Insgesamt vergaben die Geldhäuser im Mai 2,0 Prozent weniger Darlehen als im Vorjahresmonat, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch mitteilte.
Von Reuters befragte Experten ECONEZ hatten mit einem Rückgang um 1,6 Prozent gerechnet. Im April hatte das Minus bei 1,8 Prozent gelegen. Die EZB hat inzwischen mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket auf den immer geringeren Kreditfluss reagiert und unter anderem erstmals einen Strafzins für Banken eingeführt, die lieber Geld bei ihr parken als es an Unternehmen und Haushalte zu verleihen (mehr hier).
Das Wachstum der für die Zinspolitik der EZB wichtigen Geldmenge M3 lag bei 1,0 Prozent. Fachleute hatten mit einem Anstieg um 0,8 Prozent gerechnet. Im gleitenden Dreimonatsdurchschnitt (März bis Mai) erhöhte sich M3 um 0,9 Prozent. M3 umfasst unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen mit bis zu zwei Jahren Laufzeit. Eine stark wachsende Geldmenge signalisiert eine potenzielle Inflationsgefahr.