Unternehmen

Wohnungsbau-Branche sieht Ende des Immobilien-Booms in Deutschland

Lesezeit: 1 min
30.06.2014 15:40
Vertreter der Wohnungsbau-Branche erwarten ein baldiges Ende des Immobilen-Booms in Deutschland. Die zunehmende staatliche Regulierung durch Mietpreisbremse und Energieauflagen dämpften die Investitionen. Mittelfristig rechnen die Branche zudem mit einer Verteuerung von Baudarlehen durch steigende Zinsen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die deutsche Wohnungsbau-Branche sieht ein Ende des Immobilienbooms voraus. Die verschärfte staatliche Regulation in Form von Energie-Standards und Mietpreis-Deckelung dämpfen die Investitionen im Immobilienmarkt. Vertreter der Branche rechnen zudem mittelfristig mit steigenden Zinsen, was die Darlehen für Bauprojekte verteuern würde.

Die Geschäftsaussichten der Wohnungs- und Immobilienfirmen trüben sich zudem wegen der geplanten Mietpreisbremse ein. Noch sei das Geschäftsklima zwar stabil, sagte der Präsident des Dachverbandes GdW, Axel Gedaschko, am Montag in Berlin. Aber vor allem verschärfte Regulierungen verdüsterten die Erwartungen der Firmen. Dazu gehörten die höheren Energiestandards bei Neubauten und die von der Regierung geplante Preis-Deckelung bei Neuvermietungen.

„Die Mietpreisbremse ist eine Investitionsbremse“, kritisierte Gedaschko. Denn letztlich führe dies zu weniger bezahlbarem Wohnraum in Ballungsgebieten und damit zu weiter steigenden Mieten.

Im Osten Deutschlands allerdings ist der Leerstand mit insgesamt 580.000 Wohnungen weiter hoch, so der GdW. Wegen des demografischen Wandels benötige Deutschland bis 2020 etwa drei Millionen altersgerechte Wohnungen, sagte Gedaschko. Er forderte neue Konzepte und Kooperationsformen zwischen der Wohnungswirtschaft und dem Pflegesektor.

Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) vertritt rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften etwa sechs Millionen Wohnungen, in denen über 13 Millionen Menschen leben. Der GdW vertritt damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

Dennoch peilen die im GdW vertretenen Firmen für 2014 einen Anstieg der Investitionen um fast elf Prozent auf gut elf Milliarden Euro an. Für Impulse dürfte der Bedarf an Neubauten in vielen Großstädten sorgen. In Ballungsgebieten waren die Immobilienpreise zuletzt stark gestiegen und hatten dort zu Sorgen vor einer Überhitzung des Marktes geführt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte daher vor einer weltweiten Immobilienblase gewarnt. Die rasant steigenden Immobilienpreise in manchen Ländern - darunter Großbritannien, Schweden und Deutschland - geben Anlass zur Besorgnis (mehr hier).

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...