Deutschland

KfW finanziert Öko-Strom künftig über Anleihen

Die KfW-Bank hat angekündigt, nun Öko-Anleihen auszugeben. Mit Green-Bonds im Umfang von bis zu einer Milliarde Euro will die staatliche Förderbank ihre Ökostrom-Kredite refinanzieren. Produkte mit Nachhaltigkeits-Versprechen sind derzeit europaweit gefragt.
14.12.2015 11:22
Lesezeit: 1 min

Die KfW will mit der Ausgabe von Öko-Anleihen neue Anleger-Gruppen erschließen. Bereits im letzten Jahr wurden erste „Green Bonds“ ausgegeben, die 500 Millionen bis eine Milliarde Euro schwer ausfielen, wie die staatliche Förderbank verkündete. Solch nachhaltige Investitionen seien derzeit etwa bei Fonds, Versicherern oder Pensionskassen in Skandinavien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland sehr gefragt und nicht nur eine Modeerscheinung, sagte die für Neuemissionen zuständige Managerin Petra Wehlert in Frankfurt.

Mit den „Green Bonds“ soll speziell das Förderprogramm der KfW für Erneuerbare Energien wie Windkraft- und Solaranlagen refinanziert werden, in dem die Förderbank 2013 allein Kredite über 3,6 Milliarden Euro ausgereicht hat. „Der Investor bekommt Rückmeldung in Form von CO2-Einsparungen“, erläuterte Wehlert. Mit jeder Million, die ein Zeichner in die Anleihen investiert, ließe sich der Ausstoß von Treibhausgasen um 800 Tonnen pro Jahr reduzieren, Deutschland müsse 68.000 Euro weniger für Energie-Importe oder fossile Brennstoffe ausgeben. Das werde von einem neutralen Gutachter geprüft. Weniger Zinsen als auf andere Bonds zahlt die KfW dafür nicht: „Es gibt da keinen Öko-Aufschlag, die Investoren sind nicht bereit, auf Rendite zu verzichten“, sagte Wehlert.

Die KfW ist nicht die erste deutsche Bank mit einem „Green Bond“. Die NRW Bank ist mit einem solchen Produkt bereits auf dem Markt. Weltweit schätzt die KfW den Markt für nachhaltige Anleihen inzwischen auf rund 35 Milliarden Dollar.

***

Informieren Sie sich hier über die Produkte der KfW.

 

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...