Politik

CO2-Steuer abgeschafft: Australien senkt Energie-Preise

Lesezeit: 1 min
18.07.2014 01:06
Der australische Senat hat die seit 2012 bestehende Steuer auf CO2-Emissionen abgeschafft. Nach Ansicht von Premier Abbott treibt die Steuer die Energiekosten in die Höhe. Doch die Opposition warnt, dass es in Australien nun keine wirksamen Maßnahmen mehr gegen den Klimawandel gibt.
CO2-Steuer abgeschafft: Australien senkt Energie-Preise

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Australien hat seine vor zwei Jahren eingeführte CO2-Steuer wieder abgeschafft. Dies ist ein hart erkämpfter politischer Sieg für Premier Tony Abbott, der letztes Jahr im Wahlkampf das Ende der Steuer versprochen hatte. Für ihn ist der Klimawandel „absoluter Mist“.

Der Senat Australiens stimmte mit 39 zu 32 Stimmen für die Abschaffung der Steuer. „Was heute endet, ist keine Politik zur Verringerung von Emissionen. Was heute endet, ist die größte CO2-Steuer der Welt“, zitiert die Financial Times den australischen Premier. Seine Regierung argumentierte, die Steuer sei höher als in anderen Staaten und schade der Wettbewerbsfähigkeit seines Landes.

„Wir können es uns nicht leisten, dem Modell Deutschlands zu folgen“, sagte ein Senator im Hinblick auf die steigenden Energiekosten bereits im Februar (mehr hier). Vielmehr wollten sich die Australier an den USA orientieren – dort sei die Energie dreimal billiger.

Die Opposition widerspricht dieser Darstellung und warnt, in Australien gebe es nun keine wirksamen Maßnahmen mehr gegen den Klimawandel. Dadurch werde das Land international zu einem Außenseiter. „Die Geschichte wird hart über Tony Abbott urteilen, weil er die globale Erwärmung leugnet und Australiens Bemühungen sabotiert, sich damit zu befassen“, sagte die Grünen-Chefin Christine Milne.

Nach den Plänen von Abbotts Vorgängerregierung sollte die Steuer bis 2015 in einen Emissionshandel integriert werden, bei dem der Markt die CO2-Preise festlegt. Dieses Modell wollen einige Staaten sogar auf einem globalen Level etablieren.

Abbotts Regierung will die CO2-Steuer nicht ersatzlos streichen. Sie plant Subventionen für Unternehmen, die in die Reduzierung von CO2-Emissionen investieren. Denn Australien hat sich das Ziel gesetzt, die Emissionen bis 2020 um 5 Prozent zu reduzieren.

Premier Abbott habe „die Australier blamiert“, sagte der Chef der Arbeiterpartei, Bill Shorten. Die Arbeiterpartei werde im nächsten Wahlkampf für den Emissionshandel werben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Deutschland
Deutschland Urteil im Fall Lina E.: Linksextremisten kündigen bundesweite Randale an
01.06.2023

Die Studentin Lina E. wurde vom Oberlandesgericht Dresden wegen linksextremistischer Gewalttaten zu einer Haftstrafe von mehr als 5 Jahren...

DWN
Politik
Politik Baerbock: Tür für Nato-Beitritt der Ukraine steht grundsätzlich offen
01.06.2023

Außenministerin Baerbock sieht einen Nato-Beitritt der Ukraine aufgrund des anhaltenden Krieges derzeit problematisch. Grundsätzlich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Afghanistan tritt Chinas Seidenstraße bei
31.05.2023

Afghanistan wird Teil der Seidenstraße. Das krisengeschüttelte Land birgt große wirtschaftliche und geostrategische Potenziale, aber...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DIHK: Arbeitsmarkt für Absolventen der Höheren Berufsbildung „komplett leergefegt“
01.06.2023

Der Fachkräftemangel in Deutschland verschärft sich laut Deutscher Industrie- und Handelskammer (DIHK). Absolventen der Höheren...

DWN
Technologie
Technologie 100-mal schneller als WLAN: Deutscher Forscher für Erfinderpreis nominiert
31.05.2023

Sicherer, stabiler und auch noch 100-mal schneller als WLAN – die Erfindung von Professor Harald Haas auf dem Feld der Mobiltechnologie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler Truck und Toyota schmieden Lkw-Riesen für Asien
31.05.2023

Die Automobilhersteller Daimler Truck und Toyota wollen in Asien zwei ihrer Tochtergesellschaften fusionieren. Dadurch entstünde der...

DWN
Deutschland
Deutschland Schufa-Urteil des EuGH könnte Rechte von Kreditnehmern stärken
31.05.2023

Es ist ein Urteil, das in Deutschland Millionen Menschen betrifft: Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zur Schufa, das demnächst...

DWN
Politik
Politik Ukraine greift russische Raffinerien mit Drohnen an
31.05.2023

Die Drohnenangriffe der Ukraine auf Russland nehmen zu. Nach einem Luftangriff auf Moskau gerieten nun zwei russische Raffinerien ins...