Finanzen

Flug MH17: Spekulanten schlugen aus Absturzmeldung massiv Profit

Lesezeit: 2 min
23.07.2014 00:17
Direkt nach Bekanntwerden des Absturzes von MH17 wurden auffällige Kursbewegungen an der Wall Street beobachtet. Die Preise für Gold und Silber wurden binnen weniger Minuten in die Höhe getrieben, nachdem sie wenige Tage zuvor noch künstlich niedrig gehalten wurden. Offenbar nutzten Großbanken die Nachricht direkt aus, um daraus Profit zu schlagen.
Flug MH17: Spekulanten schlugen aus Absturzmeldung massiv Profit

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Absturz von Flug MH17 wurde von ungewöhnlichen Kursausschlägen am Gold- und Silbermarkt begleitet. Nachdem der Kurs wenige Tage zuvor noch künstlich gedrückt wurde, verzeichneten die Märkte bei Bekanntwerden des Absturzes heftige Kurssprünge. Analysten vermuten hinter den Kursbewegungen große Banken, die aus der Tragödie direkt Profit schlugen.

Am 14. Juli fand eine größere Manipulation des Gold- und Silbermarktes statt, um die Preise der Edelmetalle zu drücken, wie Zero Hedge berichtet. Der Goldpreis fiel innerhalb von nur zwei Tagen um 48,30 Dollar (- 3,6 Prozent). Auch der Silberpreis brach binnen zwei Tagen um 4 Prozent ein.

Ausgelöst wurde die Kurseinbrüche durch den Verkauf von 10,8 Millionen Unzen „Papiergold“ und 43,85 Millionen Unzen „Papiersilber“ innerhalb von 15 Minuten. Diese Termin-Kontrakte sind nur zu einem geringen Teil durch physische Edelmetalle gedeckt, beeinflussen aber maßgeblich die Preise der Edelmetalle an der Börse. Somit können sowohl die Nachfrage nach physischen Edelmetallen als auch ihre weltweite Produktion hoch sein und der Kurs kann dennoch niedrig gehalten werden. Hinter den Verkäufen vermutet der Finanzblog SmartknowledgeU aufgrund des immensen Umfangs große Wallstreet-Banken.

Am 17. Juli, dem Tag des Absturzes von MH17, konnten am Gold- und Silbermarkt erneut heftige Ausschläge beobachtet werden, nur dieses Mal in die entgegengesetzte Richtung. Als die Malaysian Airlines bekannt gaben, dass Flug MH17 vermisst werde, verzeichnete der Terminkontrakte-Markt für Gold den ersten Kursausschlag. Die Fluggesellschaft verkündete um 14:15 MESZ (10:15 New Yorker Zeit), dass die ukrainische Flugsicherung den Kontakt zur Maschine verloren habe.

Zwei weitere große Ausschläge bei den Gold-Futures fanden 20 und 35 Minuten nach der ersten Meldung statt. Binnen kurzer Zeit wurden 138,5 Papiertonnen Gold gekauft und der Goldpreis stieg entsprechend von 1.302 auf 1.326 Dollar. Die Terminkontrakte sind derzeit etwa um das 22-fache gehebelt. Dadurch konnte eine Bank, die zehn Millionen Dollar in Gold-Futures investierte innerhalb weniger Minuten rund vier Millionen Dollar Profit einstreichen. Auch der Terminmarkt für Silber verzeichnete im selben Zeitraum ähnlich heftige Kursausschläge. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Absturzes trieben Händler den Preis von Silber-Terminkontrakten künstlich in die Höhe.

„Was ist der Grund dafür, dass man 138.5 Millionen Tonnen Gold binnen weniger Minuten kauft, nachdem man drei Tage zuvor noch 115,7 Tonnen Gold verkaufte, um den Preis zu drücken? Um von der Tragödie von 298 Toten an Bord von Malaysian Airline MH17 zu profitieren – ganz einfach“, sagt JS Kim, Chef des Finanzberaters SmartknowledgeU. „Natürlich kann man den Kopf weiter in den Sand stecken und denken, dass all die Daten, die ich hier präsentiert habe, nur zufällig sind. Aber wenn man wirklich versteht wie Banker denken, dann akzeptiert man, dass dies kein Zufall ist.“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Politik
Politik Handel als Waffe: EU erlässt neues Gesetz zum Schutz vor wirtschaftlicher Erpressung
03.10.2023

„Letztes Mittel“: EU setzt mit neuem Handelsinstrument vor allem auf eine abschreckende Wirkung und betont Dialogbereitschaft. Wie...

DWN
Politik
Politik Kiew: EU-Mitgliedschaft „nur Frage der Zeit“
03.10.2023

Das Treffen der EU-Außenminister in der Ukraine macht Kiew Hoffnung auf einen baldigen Beginn der Beitrittsverhandlungen. Bei dem Treffen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massiver Einbruch in der deutschen Startup-Szene
03.10.2023

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist sowohl die Zahl als auch besonders der Umfang der Finanzierungen für deutsche Start-up-Unternehmen...

DWN
Politik
Politik In Ungnade gefallen? Ministerschwund in China häuft sich
03.10.2023

Mittlerweile ist es kein Einzelfall mehr. Immer mehr Verbündete der Parteispitze Chinas und hochrangige Funktionäre fehlen in letzter...

DWN
Politik
Politik Tunesien lehnt EU-Finanzhilfe wegen Einwanderungsabkommen ab
03.10.2023

Tunesien zeigt sich enttäuscht von Brüssel: Nachdem die EU dem Land Milliarden-Unterstützung zugesagt hat, wurde diese nun radikal...

DWN
Finanzen
Finanzen Vizechefin der Deutschen Bundesbank wird oberste EU-Bankenaufseherin
03.10.2023

Die neue Chefin der EZB-Bankenaufsicht will die Bankenunion vorantreiben und eng mit dem EU-Parlament zusammenarbeiten. Die Postenbesetzung...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Versorgt Indonesien den Westen mit Seltenen Erden?
03.10.2023

Indonesien weist große Vorkommen Seltener Erden und weiterer wichtiger Rohstoffe auf. Insbesondere Nickel, das für die Produktion von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen So will Deutschland seine Bürokratie abbauen
02.10.2023

In einem 17-seitigen Papier, das den Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) exklusiv vorliegt, hat eine Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern...