Politik

EU verhängt Sanktionen gegen Putins Judo-Partner

Lesezeit: 2 min
01.08.2014 02:16
Die EU hat den früheren Judo-Partner des russischen Präsidenten Putin mit Sanktionen belegt. Ihm wird vorgeworfen, dass er eine Schuld an der Destabilisierung der Ukraine trägt. Er war an der Planung einer Brücke vom russischen Festland zur Krim beteiligt.
EU verhängt Sanktionen gegen Putins Judo-Partner

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die EU hat weitere russische Personen und Unternehmen in ihre Sanktionsliste aufgenommen. Darunter befindet sich Arkady Romanovich Rotenberg, der frühere Judo-Partner des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Auf der Sanktionsliste der EU standen bereits 87 Personen und 20 Organisationen, die mit Sanktionen belegt wurden. Am Mittwoch fügten die Mitgliedstaaten der EU acht Personen und drei Unternehmen hinzu. Der Beschluss des EU-Rates wirft den betroffenen Personen die Destabilisierung der Ukraine vor. Dies sind:

1. Alexey Alexeyevich Gromov, erster Stabschef der Präsidialverwaltung, verantwortlich für Anweisungen an russische Medien

2. Oksana Tchigrina, Sprecherin der Regierung der Volksrepublik Lugansk

3. Boris Litvinov, Vorsitzender des Obersten Rates der Volksrepublik Donezk

4. Sergey Abisov, Innenminister der Republik Krim

5. Arkady Romanovich Rotenberg, Putins früherer Judo-Partner

6. Konstantin Valerevich, Unterstützer der Separatisten in der Ukraine

7. Yuriy Valentinovich Kovalchuk, Vorsitzender und größter Anteilseigner der Bank

Rossiya, die Zweigstellen auf der Krim und in Sewastopol eröffnet

8. Nikolay Terentievich Shamalov, zweitgrößter Anteilseigner der Bank Rossiya

Ihnen allen wird die Destabilisierung der Ukraine vorgeworfen. Jedoch ist die Begründung der Sanktionen gegen Putins Judo-Pariner Rotenberg äußerst schwach. Denn er hat offenbar kaum etwas mit der aktuellen Lage in der Ukraine zu tun:

„Herr Rotenberg ist ein langjähriger Bekannter von Präsident Putin und sein Früherer Judo-Trainingspartner.“

Er hat sein Vermögen während der Amtszeit von Präsident Putin vergrößert. Er wurde von russischen Entscheidungsträgern bei der Vergabe wichtiger Verträge durch den russischen Staat oder durch staatseigene Unternehmen begünstigt. Seinen Unternehmen wurden insbesondere mehrere sehr lukrative Verträge im Rahmen der Vorbereitung der Olympischen Spiele in Sotschi zugeteilt.“

„Er ist ein wichtiger Gesellschafter von Giprotransmost, einem Unternehmen, das einen öffentlichen Auftrag von einem staatseigenen russischen Unternehmen zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie über den Bau einer Brücke von Russland in die rechtswidrig annektierte Autonome Republik Krim erhalten hat, wodurch die Eingliederung der Krim in die Russische Föderation konsolidiert wurde, was wiederum die territoriale Unversehrtheit der Ukraine weiter untergräbt.“

Den zur Sanktionslisten hinzugefügten Unternehmen wird ebenfalls die Destabilisierung der Ukraine vorgeworfen. Dies sind:

1. Almaz-Antei, ein staatseigenes russisches Unternehmen, das Flugzeugabwehrwaffen an die russische Armee liefert

2. Dobolet, ein Tochterunternehmen des staatseigenen russischen Luftverkehrsunternehmens, das Flüge zwischen Moskau und Simferopol durchführt

3. Die Russische Nationale Handelsbank, sie unterstützte die Eingliederung der Krim in die Russische Föderation

Die russische Regierung bezeichnete die Strafmaßnahmen aus Brüssel als „unbedachten und verantwortungslosen Schritt“. Es droht ein Wirtschafts- und Handelskrieg:

Die Sanktionen der EU gegen Russland werden zu höheren Energie-Preisen in Europa führen (mehr hier).

Zudem droht Russland mit einem Einfuhr-Verbot für EU-Gemüse (mehr hier).

Beratungs-Firmen wie McKinsey oder die Boston Consulting Group sollen des Landes verwiesen werden (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...