Donnerstag, um 10.40 Uhr Ortszeit, hat die ukrainische Armee einen weiteren Luftangriff auf die Stadt Donezk durchgeführt. Die Raketen trafen zivile Häuser in der Rosa-Luxemburg-Straße und eine Zahnklink. Ein Zivilist kam dabei ums Leben. Einer Frau wurden beide Beine abgerissen, die zur Stunde amputiert werden. Das berichtet der Korrespondent des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus Österreich (ORF) Christian Wehrschütz den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.
Neben der Zahnklink soll sich ein Stützpunkt der Rebellen befinden, so Wehrschütz. Dieser war bereits das Ziel des Angriffes von Mittwoch (mehr dazu hier), auch dieses Mal wurde er nicht getroffen.
Die Kämpfe zwischen ukrainischer Armee und Separatisten rücken immer mehr in die Innenstadt. Die Separatisten werden von den Außenbezirken in die Mitte von Donezk getrieben, so Wehrschütz.
Die Einwohner von Donezk wurden dazu aufgerufen, die Stadt zu verlassen. Einen Evakuierungsplan für die 600.000 verbliebenen Bewohner gibt es allerdings nicht. Bereits 300.000 Bürger sind vor den Kämpfen geflohen: Ein Teil zu Beginn der Auseinandersetzungen, aus Angst vor den Russen in die Ukraine. Danach eine weitere Welle, diesmal als Reaktion auf die ukrainischen Angriffe, in Richtung Russland. Und seit einiger Zeit versuchen die Bewohner nur noch, aus der Stadt zu kommen, wo die Kämpfe längst in den Wohnvierteln toben. Die UN sprechen von einer humanitären Katastrophe.