Deutschland

Trotz Soli: Ostdeutschland braucht weitere Milliarden Euro

Lesezeit: 1 min
04.09.2012 12:10
Seit 21 Jahren gibt es in Deutschland den so genannten Solidaritätszuschlag und seit diesem Zeitpunkt fließen Milliarden auf bestimmten Wegen nach Ostdeutschland. Milliarden, die von allen Deutschen getragen werden, die aber immer noch nicht ausreichen. Eine Billion Euro zusätzlich brauche man bis 2030, um die Lebensverhältnisse entsprechend anzupassen, so eine aktuelle Studie.
Trotz Soli: Ostdeutschland braucht weitere Milliarden Euro

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Druck auf Deutschland wächst: Spitzentreffen in Berlin und Rom

Helmut Kohl führte am 1. Juli 1991 den Solidaritätszuschlag ein, um die Kosten für die Wiedervereinigung zu finanzieren. Nach einem Jahr sollte dieser auslaufen, doch die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West ist teurer. Nach 21 Jahren wird noch immer der Solidaritätszuschlag gezahlt: von den Bürgern in den alten und den neuen Bundesländern. Doch nicht Teile des Solidaritätszuschlages allein flossen in die neuen Bundesländer. Das ifo-Institut schätzt, dass die Bruttotransferleistungen mittlerweile mehr als drei Billionen Euro betragen (mehr hier).

Doch wie eine neue Studie von Roland Berger im Auftrag des Thüringischen Wirtschaftsministeriums zeigt, sind bis 2030 weitere 1000 Milliarden Euro notwendig, um die Lebensverhältnisse in den neuen und den alten Bundesländern ausreichend anzugleichen. Trotz der guten Wirtschaftsentwicklung, so die Studie, sei die Kapitalausstattung im Osten Deutschlands noch deutlich unter dem Niveau der alten Bundesländer.

Angesichts des 2019 auslaufenden Solidarpakts II müssen der Studie zufolge neue Konzepte gefunden werden, um die Angleichung weiter voranzutreiben. Im Gegensatz zu dem Solidaritätszuschlag, der wie eine Steuer nicht zweckgebunden ist, ist der Solidarpakt tatsächlich eine direkte Förderung für die neuen Bundesländer. Nach und nach werden bis 2019 die Zulagen aus diesem Pakt zurückgefahren. Bereits 2013 soll etwa die darin enthaltene spezielle Investitionszulage auslaufen. Problematisch könnte auch der Widerstand der Nettozahler wie Bayern bezüglich des Länderfinanzausgleichs werden (hier).

Weitere Themen

CDU-Wirtschaftrat warnt vor Finanzdiktatur

Syrien: Bundesregierung hilft bei wirtschaftlichem Wiederaufbau

Deutscher Mittelstand: Krisenangst erfasst Binnenwirtschaft


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...