Politik

Norwegen folgt Brüssel und verhängt Sanktionen gegen Russland

Lesezeit: 1 min
13.08.2014 00:45
Die norwegische Regierung hat die Sanktionen der EU gegen Russland komplett übernommen. Der Außenminister des Nicht-EU-Mitglieds sieht sein Land "fest an der Seite der EU". Norwegens Fischer spüren bereits die Gegenmaßnahmen: Russland verbietet Lachs-Importe aus Norwegen.
Norwegen folgt Brüssel und verhängt Sanktionen gegen Russland

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Norwegens Regierung hat beschlossen, die EU-Sanktionen gegen Russland vollständig zu übernehmen. Das Außenministerium hat eine Mitteilung veröffentlicht, wonach die gesamte Liste der Maßnahmen, die von der EU am 31. Juli gegen Russland beschlossen wurden, jetzt auch in Norwegen angewandt werden.

Das Nicht-EU-Mitglied Norwegen hat sich in der Vergangenheit meist an die außenpolitischen Richtlinien der EU gehalten. „Norwegen stand seit Beginn der Ukraine-Krise an der Seite der EU und ihren Nachbarstaaten wenn es darum ging, auf die russischen Völkerrechtsverletzungen zu reagieren. Wir werden das auch diesmal tun.“ erklärte Außenminister Borge Brende.

Das Ministerium hat eine Info-Hotline für alle Unternehmer eingerichtet, die von den Sanktionen betroffen sind. Brende hatte sich bereits im Vorfeld mit Vertretern der Norwegischen Wirtschaft getroffen. Norwegen ist von den nördlichen Ländern am härtesten von den Sanktionen getroffen. 2013 hat das Land Fisch und Meeresfrüchte im Wert von 12,5 Milliarden Kronen (rund 1,5 Milliarden Euro) nach Russland geliefert. Seit vergangener Woche hat Russland im Rahmen der Import-Verbote auch die Einfuhr des norwegischen Lachs verboten, was die Norweger hart traf, das Wall-Street-Journal berichtete. neben dem Fischhandel ist auch die Zusammenarbeit zwischen Norwegens Statoil und dem russischen Energieunternehmen Rosneft durch die Sanktionen gefährdet.

Deutsche Politiker hatten schon beim Beschluss der Maßnahmen eingefordert, dass auch nicht EU-Länder wie Norwegen und die Schweiz „als Zeichen der Solidarität“ an den Sanktionen teilnehmen (mehr hier).

Im Gegensatz zu den Norwegern übt sich die Schweizer Regierung bisher in Neutralität: Die Alpenrepublik will die Export-Beschränkungen weder übernehmen noch umgehen und weder mehr noch weniger Güter als bisher nach Russland exportieren. Lediglich eine Liste mit russischen Personen, mit denen Schweizer Finanz-Institute keine neuen Geschäftsbeziehungen eingehen dürfen wurde übernommen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
07.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Investitionsschreck Deutschland: Internationale Investoren meiden deutsche Projekte
07.05.2024

Ausländische Unternehmen haben im vergangenen Jahr immer weniger in Deutschland investiert. Die Anzahl der Projekte ausländischer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...