Technologie

Google kann Gesichter aus dem Weltall erkennen

Lesezeit: 1 min
17.09.2014 17:31
Ein neuer Satellit von DigitalGlobe liefert Bilder, die doppelt so scharf sind wie bisher. Google gehört zu den Stammkunden von DigitalGlobe. Unternehmen können so Briefkästen, Nummernschilder, Köpfe und Gesichter gegen ein Entgelt aus dem All beobachten.
 Google kann Gesichter aus dem Weltall erkennen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die US-Regierung hat kürzlich ihre Beschränkungen für Satellitenbilder aufgeweicht, so dass jetzt Bilder mit einer Auflösung von 25 Zentimeter pro Pixel an privatwirtschaftliche Unternehmen weiter gegeben werden dürfen. Diese Bilder sind doppelt so scharf wie bislang (50cm pro Pixel).

Am Mittwoch wurde mit Worldview-3 von DigitalGlobe der erste kommerzielle Satellit ins Weltall geschossen, der solch scharfe Fotos auch schießen kann. Schon in einem halben Jahr können Unternehmen diese Fotos gegen ein Entgelt kaufen. Zu diesen Firmen gehört auch Google, die bereits Stammkunde bei DigitalGlobe sind, berichtet der Tech-Blog Motherboard.

Google will die Bilder für ihre Dienste wie Earth, Maps und Street View nutzen. Die neuen Bilder können sogar Objekte darstellen, die nur 25 Zentimeter groß sind. Köpfe und Gesichter werden dann messerscharf zu erkennen sein.

DigitalGlobe arbeitet daran, die Regulierung über die Auflösung der Bilder aus dem All weiter herabzusetzen – auf nur 10 Zentimeter pro Pixel. Weltweit schießen Unternehmen Überwachungssatelliten in die Umlaufbahn der Erde. Wenn die USA nicht die Regulierungen absenken, könne DigitalGlobe nicht mehr mit den anderen Firmen konkurrieren, so die Argumentation.

Google selbst plant auch, ins All vorzustoßen. Mit Skybox Imaging hat Google sich seine eigene Satellitenfirma zugelegt. Bis 2018 will Skybox 24 Satelliten in die Umlaufbahn bringen, die den Planetendreimal am Tag komplett neu abfotografieren. Zwar sind die Skybox-Satelliten nicht so hochauflösend, wie die von DigitalGlobe, dennoch verbessert sich die Bildqualität bei den Kartendiensten enorm. Ganz neue aktuelle Dienste sind denkbar. Google will einen neuen Cloud-Service anbieten, der Klima-, Wetter- und Bilddaten der Erde miteinander vereint.

Der Schutz der Privatsphäre hingegen scheint so gut wie aussichtslos. Wenn die hochauflösenden Bilder nicht bei Google landen, dann vielleicht bei einem anderen Unternehmen irgendwo auf der Welt. Je mehr Satelliten sich in der Umlaufbahn der Erde befinden, desto billiger wird es mit der Zeit für Unternehmen, die Menschen von oben zu beobachten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Chemiebranche enttäuscht: Energiekosten bleiben hoch
27.09.2023

Die Bundesregierung hat der Chemiebranche in einem Spitzengespräch am Mittwoch Unterstützung zugesichert. Doch Maßnahmen zur Senkung der...

DWN
Politik
Politik Abgang eines Vordenkers - die CDU zerlegt sich in der AfD-Debatte
27.09.2023

Mit dem Rücktritt des Chefs ihrer Grundwertekommission, dem Historiker Andreas Rödder, ist das Debakel in der CDU nicht mehr zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Melonis Italien wird zur Gefahr für Europas Finanzsystem
27.09.2023

Weithin unbemerkt steuert Italien unter seiner Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf eine neue Finanzkrise zu. Die Reformen, die Italien...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB droht den Banken die Daumenschraube anzuziehen
27.09.2023

EZB-Ratsmitglied Holzmann schlägt eine Verzehnfachung der Mindestreserve vor. Den Banken drohen Kosten in Milliardenhöhe, die sie an die...

DWN
Politik
Politik Bayern soll Gas aus Italien geliefert bekommen
27.09.2023

Bayern kann mit Gas-Lieferungen aus Italien rechnen. Mit der neu entstehenden Pipeline "Adriatic Line" wird eine Alternative zu Russland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutscher Arbeitsmarkt im Strudel der schwachen Konjunktur
27.09.2023

Wegen der schwachen Konjunktur fehlen die Aufträge. Die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, liegt daher auf dem...

DWN
Politik
Politik KfW-Studie: Mittelstand kommt mit teurer Energie gut klar
27.09.2023

Der deutsche Mittelstand hat die hohen Energiepreise gut verkraftet, so eine Studie der staatlichen Förderbank KfW. Die Unternehmen heizen...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehrheit der Immobilienbesitzer verweigert Klima-Sanierung
27.09.2023

Die meisten Immobilienbesitzer in Deutschland planen einer Umfrage zufolge in nächster Zeit keine Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau...