Politik

Entwarnung: Ebola-Verdacht in Berlin nicht bestätigt

Lesezeit: 1 min
19.08.2014 23:35

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Verdachtsfall auf Ebola in Berlin hat sich nicht bestätigt. Die betroffene 30-jährige Patientin ist stattdessen an Malaria erkrankt, wie das Universitätskrankenhaus Charité nach stundenlanger Anspannung am Dienstagabend mitteilte. Die Frau hatte am Vormittag in einem Berliner Jobcenter über hohes Fieber geklagt. Die Behörde rief den Notarzt, weil sich die Frau eine Woche zuvor in Nigeria aufgehalten hatte. In Westafrika gibt es seit April den bisher größten bekannten Ebola-Ausbruch mit mehr als 1200 Toten. Ein Symptom für Ebola ist hohes Fieber.

Nach Angaben der Charité verliefen alle Tests zum Nachweis auf Ebola negativ. Die Diagnose laute nun auf Malaria-Infektion. »Der Patientin geht es den Umständen entsprechend gut», erklärte der Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité, Norbert Suttorp, in einer Mitteilung. Eine Therapie sei eingeleitet.

Die 30-Jährige war nach dem Notruf des Jobcenters zuerst in einem Notarztwagen isoliert und später zur Untersuchung in die Infektionsabteilung des Virchow-Klinikums gebracht worden. Die Polizei riegelte danach die Zufahrten zu der Klinik ab, auf dem Gelände patrouillierte ein Sicherheitsdienst.

Wegen des Ebola-Verdachts wurden auch sechs Menschen, die mit der Patientin Kontakt hatten, vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht. Es geht darum, möglichen Ansteckungen vorzubeugen. Alle anderen Besucher der Jobcenters, die zunächst im Haus bleiben mussten, durften das Gebäude nach rund zwei Stunden wieder verlassen, berichtete ein Feuerwehrsprecher.

In Deutschland hat sich bisher kein Verdachtsfall auf Ebola bestätigt. Mit Notfallplänen für Seuchenalarm halten sich die deutschen Behörden gut für den Ernstfall gerüstet. Auch an der Charité gibt es eine Isolierstation, in der Ärzte Ebola-Patienten in Schutzanzügen behandeln können.

Die Berliner Feuerwehr habe den Einsatz bei Ebola-Verdachtfällen seit Beginn der Epidemie in Westafrika geübt, sagte ein leitender Notarzt am Dienstag. Die Information Fieber in Kombination mit Afrika reiche im Moment schon für einen Einsatz aus. «Das ist dann aber erst der Verdacht auf einen Verdachtsfall», sagte ein leitender Notarzt.

Erste Anzeichen für Ebola sind hohes Fieber und Kreislaufprobleme ähnlich wie bei einer Grippe oder bei Tropenkrankheiten wie Malaria. Ebola ist aber weit weniger ansteckend als Grippe und kann nur durch den Kontakt mit den Körperflüssigkeiten eines Infizierten, die in Wunden oder Schleimhäute gelangen, übertragen werden.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Bundesnetzagentur plant vorzeitig steigende Gaspreise – bis zu 40 Prozent Erhöhung möglich
17.09.2024

Preistreiber Energiewende: Erdgasnetze werden überflüssig und sollen schrittweise bis 2045 abgebaut werden, doch die Endnutzer müssen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel: Weg frei für Fachkräfte aus Kenia – eine „Win-win-Situation“?
17.09.2024

Mit der Begründung, dass Deutschland Fachkräfte am Arbeitsmarkt fehlen, hat die Bundesregierung ein Anwerbungsabkommen mit Kenia...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Intel verschiebt Baustart von Chipfabrik in Magdeburg
17.09.2024

Der US-Konzern Intel pausiert seine Pläne für die Chipfabrik in Magdeburg wegen Verluste und Sparprogramme. In der Regierung ging sofort...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen in Brandenburg: Alles, was man wissen sollte
17.09.2024

Das politische Deutschland blickt gespannt auf die anstehende Landtagswahl in Brandenburg. Wofür stehen die Spitzenkandidaten von SPD,...

DWN
Politik
Politik Schöne neue Arbeitswelt? Oder wie wir uns in Zukunft alle nur noch langweilen wollen
17.09.2024

Der Begriff der Arbeit hat sich über die Jahrhunderte extrem gewandelt. Von der physischen Plackerei ging es für die Menschen in ihrer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende einer Ära: Volkswagen verabschiedet sich vom Bulli - Ford baut den Transporter
16.09.2024

Aus und vorbei! Für die einen soll es wohl das Zeichen sein, dass Volkswagen mit allen Mitteln aus der Krise kommen will und sich deshalb...

DWN
Finanzen
Finanzen Erneuter Goldpreis-Rekord: 2.600 Dollar nur noch eine Frage der Zeit
16.09.2024

In unsicheren Zeiten wie aktuell ist Gold als „Safe-Haven“-Anlage sehr beliebt. Hinzu kommen sinkende Zinsen, die Investitionen in das...

DWN
Technologie
Technologie Unser neues Magazin ist da: Die disruptive Kraft der Arbeit 4.0
16.09.2024

Arbeit prägt unser Leben und unsere Gesellschaft – doch sie steht vor einem gewaltigen Wandel. In unserem neuen DWN-Magazin beleuchten...