Die USA wollen die Anführer der IS-Terrorgruppe in Syrien durch gezielte Luftschläge töten. Washington zufolge gebe es nach der Enthauptung des US-Journalisten Foley durch die IS-Terroristen nun einen „neuen Kontext“ für die Bekämpfung der Terrorgruppe.
Das Weiße Haus signalisierte dazu jetzt auch die Bereitschaft zu Luftangriffen. Kurz vor einem Lufteinsatz gegen die IS-Truppe in der Nähe der irakischen Stadt Mossul hatte Sicherheitsberater Rhodes verkündet: „Wenn wir Intrigen gegen Amerikaner sehen, wenn wir von irgendwo eine Bedrohung aufkommen sehen, dann sind wir bereit, gegen diese Bedrohung vorzugehen. Wir haben bisher jedes Mal deutlich gemacht, wenn du es auf Amerikaner abgesehen hast, haben wir es auf dich abgesehen, egal wo du bist.“ Dies sei Rhodes zufolge der Plan für das Vorgehen in den nächsten Tagen.
Der New York Times zufolge ziehen die Militärs Luftschläge mit unbemannten Drohnen gegen die IS-Führer in Syrien in Erwägung. Hohe Militärbeamte sagten gegenüber dem Wall Street Journal, dass solche Angriffe innerhalb von Stunden oder Wochen passieren könnten.
Obama hatte Luftangriffe im Irak vor zwei Wochen autorisiert, um irakische Kurdenmilizen im Kampf gegen die IS-Truppen zu unterstützen. Eine Ausweitung dieser Luftschläge nach Syrien bedeutet eine Kehrtwende in der amerikanischen Nahost-Politik. Bis vor kurzem haben die USA den syrischen Diktator Baschar Assad noch aufs Äußerste bekämpft. Im Kampf gegen die IS-Terroristen im Irak setzen die Amerikaner jetzt jedoch auf eine Zusammenarbeit mit ihm. Auch der BND soll in dem spektakulären Deal eine entscheidende Rolle spielen (mehr hier).
Auch die Türkei gerät unter wachsenden Druck, den Zufluss der islamistischen Kämpfer über die türkische Grenze nach Syrien zu unterbinden. Die Route soll von hunderten westlicher Extremisten genutzt werden, die sich aus Großbritannien kommend den islamistischen Kämpfern anschließen.
Britischen Behörden hatten auch den Mörder Foleys, der auf dem Enthauptungs-Video mit britischem Akzent zu hören ist, als Londoner identifiziert. Führende EU-Politiker forderten Ankara daher auf, die neuen IS-Rekruten aus Großbritannien und anderen Ländern daran zu hindern, über die Türkei nach Syrien zu gelangen. Die Islamisten versuchen ihrerseits, die nördliche Grenzregion zur Türkei unter ihre Kontrolle zu bekommen, um die Versorgung mit Nachschub sicherzustellen.
Bisher hatte Ankara die Grenze offen gelassen, weil die Türkei die kurdischen Rebellen in Syrien im Kampf gegen Assad unterstützt.