Politik

Nach Nato-Warnung zur Ukraine: Rubel stürzt ab

Lesezeit: 1 min
29.08.2014 11:44
Der russische Rubel hat am Freitag ein neues Rekord-Tief erreicht. Die Nato hatte zuvor gewarnt, dass Russland weit über 1000 Soldaten in der Ukraine habe und damit Befürchtungen ausgelöst, die Lage könnte endgültig eskalieren. Der Konflikt zwischen Moskau und Kiew könnte sich auch auf die europäischen Devisenmärkte auswirken.
Nach Nato-Warnung zur Ukraine: Rubel stürzt ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die russische Währung hat am Freitag um über 0,4 Prozent nachgegeben. Ein Dollar ist damit über 39 Rubel wert. Mit dem jüngsten Einbruch verliert die Währung über die Woche gesehen 2,6 Prozent gegenüber dem US-Dollar. Auch im Vergleich mit dem Euro fällt der um Rubel 0,3 Prozent auf 48,61 Rubel pro Euro.

Grund dafür dürften die jüngsten Warnungen der Nato vor einer militärischen Intervention tausender russischer Soldaten in der Ukraine sein. Moskau sieht sich neuen Sanktionen durch den Westen ausgesetzt, der Russland vorwirft, sich direkt an militärischen Aktionen in der Ostukraine zu beteiligen (mehr hier). Mehrere westliche Staaten, darunter auch Deutschland, haben daraufhin eine erneute Verschärfung der Maßnahmen gegen Russland angekündigt (mehr hier).

Analysten zufolge verlange ein erschwerter Zugang zu westlichen Kapitalmärkten der russischen Wirtschaft einiges ab. Die Wachstumsprognose für 2015 wurde bereits von 2,6 auf 1,5 Prozent korrigiert. Der Druck auf die russische Währung habe breite Auswirkungen: „Investoren sollten sich auf eine weitere Schwächung des Rubels einstellen, eine erneute Eskalation der geopolitischen Spannungen könnte sich auch negativ auf die anderen zentral- und osteuropäischen Devisenmärkte auswirken“ , äußert der Wirtschafts-Experte Neil Shearing gegenüber der Financial Times.

Die russische Wirtschaft sei demnach schon vor der Krise angeschlagen gewesen und daher zum jetzigen Zeitpunkt verwundbarer denn je. Russland kämpft nach seinem selbst verhängten Import-Verbot für EU-Gemüse bereits mit einer Inflation der Nahrungsmittelpreise. Das erschwert auch die Rücknahme der Zinserhöhungen, die die Zentralbank seit Beginn der Krise vorgenommen hatte.

Putin hat allerdings bereits Gegenmaßnahmen ergriffen, um im Währungskrieg die Vormachtstellung des US-Dollars zu schwächen: Er ersetzt bei Öl- und Gasgeschäften künftig den Petro-Dollar durch den Rubel (mehr hier).

 

 

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OECD-Prognose: Minimales Wachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...