Finanzen

Finanzminister: Polen verfehlt Defizitziel

Wegen der schlechten Konjunktur wird auch Polen seine Sparziele nicht erreichen: In diesem Jahr wird sich das Land um 3,5 Prozent mehr verschulden. Eigentlich hatte es das Maastrichtkriterium von drei Prozent angestrebt.
07.09.2012 16:29
Lesezeit: 1 min

Das polnische Staatsdefizit in diesem Jahr wird höher ausfallen, als zunächst angenommen. Die Regierung hat nun bekanntgemacht, dass es das Ziel von drei Prozent Neuverschuldung des Bruttoinlandsproduktes nicht erreichen wird.

Stattdessen rechnet der polnisch Finanzminister Jan Vincent-Rostowski nun mit 3,5 Prozent mehr Schulden in diesem und einer nur leicht niedrigeren Neuverschuldung im kommenden Jahr. Dies berichtet das Wall Street Journal.

Vincent-Rostowski sieht dabei Parallelen zur Finanzkrise vor vier Jahren: „Die Situation ist nun ähnlich wie in 2008 und 2009“, sagte er dem Wall Street Journal. Die Vorhersage der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sei nun vergleichbar schwierig wie damals.

Im vergangenen Jahr lag die Neuverschuldung Polens bei 5,1 Prozent. Nach der ursprünglich geplanten Reduzierung auf drei Prozent in diesem Jahr, hatte die Regierung mit einem weiteren Rückgang auf 2,2 Prozent gerechnet.

Grund für die deutlich höhere Verschuldung ist der Wirtschaftsabschwung: War die polnische Wirtschaft noch im Vorjahr um 4,3 Prozent gewachsen, legte sie im 1. Quartal 2012 nur noch um 3,5 und im 2. Quartal um 2,4 Prozent zu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Tech-Giganten blasen zum Angriff: Neue Funktionen und digitale Machtverschiebung im Frühjahr 2025
30.04.2025

Die digitale Elite schläft nicht – sie beschleunigt. Im Frühjahr 2025 liefern die großen US-Tech-Konzerne ein beispielloses Arsenal an...

DWN
Politik
Politik Neue Biomüll-Verordnung ab Mai: Bis zu 2.500 Euro Strafe bei falscher Mülltrennung
30.04.2025

Ökologische Pflicht zur Mülltrennung: Ab dem 1. Mai 2025 tritt die neue Bioabfallverordnung (BioAbfV) in Deutschland in Kraft. Dann...

DWN
Politik
Politik Rohstoffdeal Ukraine steht kurz bevor: USA sichern sich Zugriff auf ukrainische Ressourcen
30.04.2025

Ein Durchbruch im Schatten des Krieges: Nach zähen Verhandlungen stehen die USA und die Ukraine offenbar kurz davor, ein weitreichendes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Fall Pirelli: Beginn einer europäischen Gegenoffensive gegen Chinas Wirtschaftsmacht?
30.04.2025

Der Entzug chinesischer Kontrolle bei Pirelli markiert einen Wendepunkt: Europa ringt um Souveränität – zwischen amerikanischem Druck...

DWN
Politik
Politik Wie Trump den grünen Wandel ausbremst – Chronik eines klimapolitischen Rückschritts
30.04.2025

Während Europa sich zunehmend in grüne Bürokratie verstrickt und Milliarden für Klima-Versprechen mobilisiert, marschiert der ehemalige...

DWN
Panorama
Panorama Inflationsrate sinkt auf 2,1 Prozent – Lebensmittelpreise steigen aber weiter
30.04.2025

Die Inflation in Deutschland geht leicht zurück – doch die Entlastung kommt nicht überall an. Während Energie günstiger wird, ziehen...

DWN
Technologie
Technologie Im Moment gewinnen wir gegen die künstliche Intelligenz – noch
30.04.2025

Im Wettrennen zwischen Mensch und Maschine scheint die Entscheidung längst gefallen: Algorithmen rechnen schneller, analysieren...

DWN
Politik
Politik 100 Tage Präsident: Trump gibt sich Bestnoten
30.04.2025

Donald Trump hat seine ersten einhundert Tage der neuen Amtszeit zum Triumphzug erklärt – mit scharfen Angriffen auf Joe Biden, Justiz,...