Deutschland

Jazenjuk: Wir haben die Absicht, eine Mauer gegen Russland zu errichten

Lesezeit: 2 min
03.09.2014 13:56
Der ukrainische Übergangspremier Arseni „Jaz“ Jazenjuk will eine Mauer nach dem Berliner Vorbild gegen Russland errichten. Nur so werde eine echte Staatsgrenze entstehen, sagte Jazenjuk wenige Stunden nach der Ankündigung eines Waffenstillstands durch Präsident Poroschenko. Der Elektrozaun mit Minen und Stacheldraht soll eine Länge von 2000 Kilometern haben und rund 100 Millionen Euro kosten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

17.40 Uhr - Die Agrarsanktionen Russlands könnten nach Schätzungen der EU-Kommission einen Schaden von fünf Milliarden Euro im Jahr verursachen.

17.20 Uhr - Die Berichte über die Verständigung auf eine Feuerpause in der Ukraine stellen nach Ansicht von Außenminister Frank-Walter Steinmeier "ein kleines Zeichen der Hoffnung" dar. Nach der Erfahrung der vergangenen Tage und Woche dürften einzelne Bemerkungen und Bewertungen aber nicht überschätzt werden. Es müsse sich in den kommenden Tagen bestätigen, dass die Waffen tatsächlich ruhten.

17.19 Uhr: Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko geht davon aus, dass die Friedensgespräche am Freitag in Minsk beginnen werden. Alle Bürger seines Landes wollten Frieden, sagt Poroschenko. Er werde nicht zulassen, dass sich Politiker mit "Kriegsspielen" beschäftigten.

16.53 Uhr: Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk wirft Russland vor, mit den jüngsten Bemerkungen von Präsident Wladimir Putin zu einem Waffenstillstand nur neue Sanktionen verhindern zu wollen. Eigentlich wolle Putin die Ukraine zerstören und die Sowjetunion wieder aufleben lassen. Der Konflikt könne nur gelöst werden, wenn alle russischen Soldaten aus der Ukraine abgezogen würden.

16.03 Uhr: Die USA erwägen als Teil neuer Sanktionen gegen Russland Exporte von Hochtechnologie an die Energiebranche einzuschränken. Insbesondere habe man die Förderung von Öl und Erdgas in der Arktis im Blick, sagt der EU-Botschafter der USA, Anthony Gardner.

13.36 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel geht nach eigener Aussage davon aus, dass Russland die territoriale Integrität der baltischen Staaten nicht verletzen wird. Die Nato werde auf ihrem Gipfel in Wales trotzdem die Grundlage für ein schnelleres Eingreifen im Notfall legen. Die Nato-Russland-Grundakte werde dabei gewahrt.

13.29 Uhr: Die Bundesregierung hat keine Bestätigung für eine Waffenruhe. Deswegen bleibe es beim Zeitplan für weitere Sanktionen, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert.

13.25 Uhr: Am nördlichen Stadtrand von Donezk ist der Einschlag von Artillerie-Geschossen zu hören. Das berichtet ein Reuters-Mitarbeiter.

13.10 Uhr: Die Ukraine kauft eine Million Tonnen Kohle aus Südafrika. Die einheimische Förderung sei wegen der Kämpfe gegen die Rebellen eingeschränkt, sagt Ministerpräsident Arseni Jazenjuk: "Sie haben unsere wichtigsten Zechen bombardiert."

13.00 Uhr: Jazenjuk rechnet mit weiterer Unterstützung: „Der Westen wird eine Mission in die Ukraine schicken, um die Zerstörung in den östlichen Regionen des Landes zu bewerten … Im November werden wir eine große Geberkonferenz halten, mit dem Ziel, Geld zu sammeln, um Donbass wieder aufzubauen“, so der ukrainische Premier bei der heutigen Regierungssitzung.

12.53 Uhr: Der staatliche ukrainische Stromkonzern Ukrinterenergo ordnet an, die Versorgung der Verbraucher auf der Krim zu begrenzen. Anderenfalls werde man wegen des Elektrizitätsmangels auf dem Festland gezwungen sein, der Krim den Strom ganz abzuschalten.

12.08 Uhr: Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk kündigt die Absicht seines Landes an, eine Mauer zu Russland zu errichten. Damit würde eine "echte Staatsgrenze" entstehen, sagt er. Zu den Plänen sagte Jazenjuk während einer Regierungssitzung weiter, denkbar sei auch ein Elektrozaun mit Minen und Stacheldraht. Das Projekt soll etwa 100 Millionen Euro kosten und eine Länge von rund 2000 Kilometer haben.

11.35 Uhr: US-Präsident Barack Obama nennt den Waffenstillstand eine Chance. Allerdings sei es noch zu früh für eine eingehende Bewertung der entsprechenden Berichte. Eine Einigung sei nicht möglich, solange Russland weiter als Separatisten getarnte Soldaten in die Ostukraine schickt, sagt er in Estland.

11.26 Uhr: Die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine beharren einem hochrangigen Rebellenführer zufolge auf ihrer Forderung nach Abzug der ukrainischen Soldaten von "unseren Territorium" als Hauptbedingung für Frieden.

10.04 Uhr - Das Präsidialamt in Kiew teilt mit, die Präsidenten der Ukraine und Russlands, Petro Poroschenko und Wladimir Putin hätten sich in einem Telefonat auf eine dauerhafte Waffenruhe für den Osten des Landes verständigt. "Es wurde ein gemeinsames Verständnis hergestellt bezüglich der Schritte, die die Herstellung von Frieden ermöglichen", hieß es in einer Erklärung.

08.23 Uhr - Das russische Verteidigungsministerium kündigt laut Nachrichtenagentur RIA ein großes Militärmanöver für September an.

08.10 Uhr - Die Präsidenten Russlands und der Ukraine, Putin und Poroschenko, haben nach russischen Angaben in einem Telefonat über Wege aus der Ukraine-Krise gesprochen. Dabei sei man sich in der Frage, was unternommen werden müsse, weitgehend einig gewesen, teilt ein Putin-Sprecher laut der Nachrichtenagentur Interfax mit.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Ex-Bundesbankchef Axel Weber: Die Gefahr vorzeitiger Zinssenkungen der EZB
03.06.2024

Die Europäische Zentralbank steht kurz davor, einen neuen Zinssenkungszyklus einzuleiten, nachdem die Inflationsraten im Euroraum deutlich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Litauen: Rheinmetall will 180 Millionen Euro in Munitionsfabrik investieren
03.06.2024

Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall plant eine 180 Millionen Euro teure Munitionsfabrik sowie eine Artilleriefabrik in...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungskrise: Wo die Mieten in Deutschland am stärksten steigen
03.06.2024

Seit Jahren steigt der Druck auf den Mietmarkt in Deutschlands Großstädten. Neue Zahlen zeigen nun: Kräftig teurer wird es auch in...

DWN
Politik
Politik "Kleine Energierevolution": Halbe Million Balkonkraftwerke am Netz
03.06.2024

Die Zahl der Mini-Solaranlagen in Deutschland hat sich seit Mitte vergangenen Jahres mehr als verdoppelt. Inzwischen gelten weniger...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Traditionsbruch nach 90 Jahren: Kritik am Umzug von Spielzeughersteller Schleich nach München
03.06.2024

Der Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd, Richard Arnold (CDU), hat stocksauer auf den Umzug des Spielwarenherstellers Schleich nach...

DWN
Politik
Politik Demografie: Bevölkerung in der EU altert rasant
03.06.2024

Europa überaltert: Der Anteil der Über-65-Jährigen in der Europäischen Union dürfte bis zum Jahr 2070 auf rund 30 Prozent steigen,...

DWN
Politik
Politik DWN-SERIE zur Europawahl (Teil 7): Das Wahlprogramm der CDU/CSU für die EU
03.06.2024

Am Sonntag, dem 9. Juni, findet in Deutschland die Abstimmung zur Europa-Wahl statt. Erstmals werden auch 16-Jährige über die...

DWN
Politik
Politik Streit um Stromautobahnen: Erdkabel oder Freileitungen für die Energiewende?
03.06.2024

Ohne neue Leitungen kommt Windstrom aus dem Norden nicht in den Süden. Doch muss der Strom-Transport unbedingt über teure Erdkabel...