Finanzen

Rückversicherer rechnen mit Zerfall des Euros

Nach den Banken treffen nun auch die Rückversicherer Vorkehrungen für den Zerfall der gemeinsamen Währung. Zahlreiche Verträge werden bereits umformuliert, um auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Verschiedene Szenarien sollen sicherstellen, dass bei einer Rückkehr zur eigenen Währung auch die Liquidität ausreiche.
10.09.2012 12:33
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Deutschland: ESM gerät immer stärker ins Visier

„Wir unterstützen den Euro“, sagte der Chef der Münchener Rück, Torsten Jeworrek, bei einer Rückversicherungskonferenz in Monte Carlo. Und „Wir erwarten, dass die Politiker eine Lösung finden - aber wir sind vorbereitet." Nach den Banken und einigen anderen Unternehmen bereiten sich nun auch die Rückversicherungsunternehmen auf ein mögliches Auseinanderbrechen der Eurozone vor.

Es würden Torsten Jeworrek zufolge verschiedene Szenarien durchgespielt. Wie würde beispielsweise eine Umstellung auf eine neue Währung von statten gehen und würde die Liquidität in einem solchen Fall ausreichen, sind Fragen, mit denen sich die Rückversicherer derzeit beschäftigen. Darüber hinaus würden bereits Kundenverträge auf Währungsklauseln hin überprüft. „Was passiert, wenn wir einen Kunden in einer anderen Währung auszahlen müssen als die, in der die Versicherungsbeiträge gezahlt wurden?“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP Torsten Jeworrek.

Ein anderer Vertreter der Branche bestätigte ebenfalls, dass bereits zahlreiche Verträge umformuliert werden. Der Euro wird dann nicht mehr explizit erwähnt, sondern im Versicherungsfall werde das Geld „in der Währung Deutschlands“ ausbezahlt. Sollte die Eurozone auseinanderbrechen, „dann wollen wir vorbereitet sein“, sagte auch Denis Kessler, Chef des französischen Rückversicherers Scor.

Weitere Themen

Frankreich vor Rezession: Wirtschaft schrumpft im dritten Quartal

George Soros spekuliert auf Euro-Austritt von Deutschland

Griechenland: Koalition streitet über Sparmaßnahmen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...