Der Ölkonzern Rosneft ist nach eigenen Angaben im russischen Teil der Arktis auf Öl gestoßen. In der Karasee werden gigantische Ölvorkommen vermutet. Rosneft-Chef Igor Sechin spricht von einem „Milliarden Barrel“-Fund, auf den der Konzern gemeinsam mit ExxonMobil gestoßen sei.
Die Förderung des Rohöls soll in Kürze beginnen, „egal was passiert“, sagte Sechin zu Bloomberg.
Sechin bezieht sich dabei auf den Rückzug des angedachten Partners für die Förderung. Der US-Ölkonzern ExxonMobil zieht sich einem Medienbericht zufolge angesichts der gegen Russland verhängten Sanktionen dem Bohrprojekt in der Arktis zurück. Die Amerikaner hätten die Zusammenarbeit mit dem staatlichen russischen Ölriesen Rosneft in der Karasee ausgesetzt, berichtete die russische Tageszeitung Kommersant am Montag. Bis Mitte Oktober dürfte ExxonMobil demnach seine Arbeit eingestellt und sein Personal abgezogen haben.
In der Karasee werden gigantische Ölvorkommen vermutet, vergleichbar mit denen Saudi-Arabiens. Am Samstag hatte Rosneft mitgeteilt, gemeinsam mit ExxonMobil auf Öl gestoßen zu sein.
Auch der russische Rohstoffminister Sergej Donskoi sieht im Rückzug westlicher Energiekonzerne aus gemeinsamen Projekten wegen des Ukraine-Konflikts kein größeres Problem. „Sie könnten durch neue Partner aus Asien ersetzt werden“, sagte Donskoi Reuters. „Sie haben Interesse gezeigt“, erklärte er. „Sie haben die Ressourcen und in einigen Fällen die Technologien, die hier übernommen und entwickelt werden können. Deshalb haben wir Wege, die Dinge und Probleme zu lösen, die sich aus den Sanktionen ergeben.“
Die USA haben Sanktionen gegen führende russische Energiekonzerne verhängt, dazu zählen Rosneft, Lukoil und Gazprom. US-Firmen dürfen sie nicht bei bestimmten Fördervorhaben unterstützen, etwa in der Arktis und bei der Suche nach Schiefergasvorkommen. Außerdem wird die Finanzierung über die westlichen Kapitalmärkte durch die Sanktionen von EU und USA beschränkt.