Gemischtes

Mercedes-Arbeiter streiken gegen Produktions-Verlagerung in die USA

Beschäftigte des Mercedes-Werks in Düsseldorf haben am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Sie protestieren damit gegen die geplante Verlagerung eines Teils der Sprinter-Produktion in die USA. Bisher werden die Fahrzeuge für den US-Markt in Deutschland produziert, wegen hoher US-Einfuhrzölle aber für den Transport wieder zerlegt.
30.09.2014 12:10
Lesezeit: 1 min

Beschäftigte des Mercedes-Werks in Düsseldorf haben aus Protest gegen die geplante Verlagerung eines Teils der Sprinter-Produktion ins Ausland am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Mit Beginn der Nachtschicht gegen ein Uhr hätten sich rund 800 Beschäftigte an den Protesten beteiligt, weitere 1000 Beschäftigte hätten am Morgen die Arbeit verweigert, sagte eine Sprecherin der IG Metall. Die Proteste sollen den ganzen Tag über andauern, die Gewerkschaft rechnet insgesamt mit rund 3000 Teilnehmern.

Die Beschäftigten forderten den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und wollten dies anlässlich einer Sitzung des Daimler -Aufsichtsrats mit ihren Aktionen unterstreichen. Die Gewerkschaft fürchtet, rund 1800 der 6600 Arbeitsplätze in Düsseldorf könnten wegfallen.

Das Unternehmen habe die Arbeitnehmervertretung über den Plan informiert, die Transporter für den US-Markt in den Vereinigten Staaten zu produzieren, hatte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Weilbier jüngst gesagt: „Bei uns herrscht deshalb die Befürchtung, etliche hundert Arbeitsplätze könnten wegfallen.“  Eine Daimler-Sprecherin hatte Gespräche mit dem Betriebsrat bestätigt.

In Düsseldorf geht es um die Produktion der nächsten Sprinter-Generation in fünf bis sieben Jahren. Rund 15 Prozent der Lieferwagen werden in den USA, dem nach Deutschland zweitgrößten Markt für den Sprinter, verkauft. Bisher werden die Transporter in Deutschland produziert, dann für die Lieferung in die USA zerlegt und dort wieder zusammengebaut. Dadurch vermeidet Daimler einen Importzoll von 25 Prozent, der seit den 60er Jahren gilt. Nun soll einem Sprecher zufolge komplett vor Ort produziert werden, um die Lieferzeiten zu verkürzen.

Die Aufhebunge der Importzölle für Nutzfahrzeuge sind auch Gegenstand der Verhandlungen um das Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und der EU.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...