Die Euro-Krise bekommt derzeit in drei Facetten oder Krisen-Bereichen neuen bedrückenden Schwung: Das sind erstens die prekären Entwicklungen in Italien und Frankreich, den beiden nach Deutschland nächst größten Ländern des Euro. Zweitens findet bisher entgegen ursprünglichen Annahmen keine Angleichung in den Wettbewerbsverhältnissen der Eurozone über die Lohnkosten statt, wobei der Euro ohne eine solche Angleichung längerfristig nicht überleben kann. Drittens hat die EZB innerhalb ihrer rechtlichen Möglichkeiten (und sogar schon in deren Überschreitung) ihr Pulver ziemlich erfolglos verschossen.
Italien und Frankreich, die beiden nach Deutschland größten Länder des Euro, werden immer mehr zu Schicksalsländern und Sollbruchstellen des Euro. Sollte die Situation hoher Arbeitslosigkeit (besonders unter Jugendlichen, Abb. 18488), mangelnder Investitionen (Abb. 18302), allgemeiner Wachstumsschwäche (Abb. 18489), erheblicher Außenwirtschaftsprobleme und steigender, hoher Verschuldung (Abb. 18382) noch einige Jahre anhalten, so werden die bisherigen politischen Klassen diese Länder nicht mehr regieren können und wird sich hier die Sollbruchstelle des Euro ergeben müssen.
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