Finanzen

Zu viele Risiken: Anleger flüchten in Geldmarktfonds

Lesezeit: 1 min
17.10.2014 00:47
Den Euro-Geldmarktfonds floss letzte Woche eine Rekordsumme an neuen Mitteln zu. Das beschert ihnen allerdings nur Probleme, denn lukrative Anlagemöglichkeiten haben die Fonds nicht.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Den Euro-Geldmarktfonds flossen letzte Woche über 23 Milliarden Dollar an neuen Mittel zu. Das ist ein Rekord.  Die Geldmarktfonds dienen vor allem Unternehmen und Banken dazu, überschüssige liquide Mittel kurzfristig anzulegen.

Der enorme Mittelzufluss ist umso erstaunlicher, als Geldmarktfonds kaum noch Erträge abwerfen. Viele Geldmarktfonds bieten keine Rendite mehr, gesteht selbst Thierry Darmon gegenüber der FT. Darmon ist Chef des Finanzmittelmanagements bei Amundi, das einen der größten Geldmarktfonds Europas betreibt.

Tatsächlich gibt es für Geldmarktfonds keine lukrativen Anlagemöglichkeiten mehr, seit Mario Draghi negative Einlagezinsen für die Eurozone verordnet hat. Der Marktzinssatz für Übernachteinlagen (Eonia) ist aktuell negativ und auch der Zinssatz Euribor für Einlagen von einem oder drei Monaten Dauer liegt unter 0,1Prozent.

Doch irgendwo muss die enorme Liquidität im Markt hin. Ganz aktuell wird diese Liquidität noch durch hohe Umsätze an den Aktienbörsen, getrieben durch Panikverkäufe, weiter geschürt. Nullrendite nehmen da zumal Unternehmen gerne in Kauf. Denn sie müssen inzwischen für die einfache Alternative, das Geld auf dem Bankkonto zu belassen, bei vielen Banken Strafzinsen bezahlen. Die Frankfurter Allgemeine hatte dies recherchiert.

Wie die Liquiditätsmanager reagieren werden, wenn auch die Geldmarktfonds negative Renditen erbringen, ist unsicher. Charlotte Quiniou von der Ratingagentur Fitch vermutet, dann würden riskantere Produkte nachgefragt. Derweil denken Geldmarktfonds-Manager darüber nach, Einzahlungen zu limitieren.

Sollte die EU ihren Vorschlag durchziehen, dass Geldmarktfonds 3 Prozent ihrer Mittel als Kapitalpuffer behalten müssen, entstünde ein weiterer Druck auf die Fondsrenditen.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...