Technologie

Japan testet den schnellsten Zug der Welt

Lesezeit: 1 min
12.05.2019 06:51
Der neue japanische Alfa-X gilt als schnellster Zug der Welt. Er ist schneller als der bisherige Spitzenreiter aus China.
Japan testet den schnellsten Zug der Welt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Japan verschiebt die Grenzen des Schienenverkehrs und testet derzeit den schnellsten Hochgeschwindigkeitszug aller Zeiten. Der Zug mit dem Namen Alfa-X erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern pro Stunde und soll ab dem Jahr 2030 im Einsatz sein.

Die Eisenbahngesellschaft JR East plant, den Alfa-X mit einer Geschwindigkeit von 360 Kilometern pro Stunde einzusetzen, berichtet Bloomberg. Damit wäre er 10 Kilometer pro Stunde schneller als der chinesische Fuxing Hao, der Peking und Shanghai verbindet und die gleiche Höchstgeschwindigkeit aufweist.

Um den massiven Windwiderstand beim Einfahren in Tunnel zu bewältigen, wird der erste Waggon des Alfa-X meist eine 22 Meter lange Nase haben. Die zehn Waggons des Hochgeschwindigkeitszugs sind in Metallicsilber mit grünen Streifen lackiert.

Um ein effektives Anhalten zu ermöglichen, wird der neue Hochgeschwindigkeitszug neben den herkömmlichen Bremsen auch Druckluftbremsen auf dem Dach haben und zusätzlich Magnetplatten in der Nähe der Schienen zum Abbremsen verwenden.

Der Alfa-X wird zudem über Dämpfer und über eine Luftfederung verfügen, um ihn in Kurven stabil zu halten und so das Gleichgewicht und den Komfort für die Fahrgäste zu erhalten.

Am Freitag begannen Testfahrten zwischen den Hafenstädten Aomori an der Nordspitze von Honshū, der Hauptinsel von Japan, und Sendai etwa 300 Kilometer südlich an der Ostküste von Honshū. Die Testfahrten sollen über drei Jahre hinweg bei Nacht durchgeführt werden.

Die japanischen Hochgeschwindigkeitszüge wurden im Jahr 1964 eingeführt, als die Olympischen Spiele von Tokio stattfanden. Sie sind seitdem zu einem Symbol für den Fokus des Landes auf Effizienz und Zuverlässigkeit geworden.

Die sogenannten "Shinkansen" kommen selten zu spät, obwohl sie den Bahnhof von Tokio alle paar Minuten in Richtung Osaka, Kyoto und zu anderen Zielen im gesamten Archipel verlassen. Dies macht sie zu einer sinnvollen Alternative zum Flugverkehr.

Der Alfa-X ist ein wichtiger Teil des Plans, schnellere Verbindungen nach Sapporo anzubieten, der größten Stadt der Insel Hokkaido im Norden von Japan.

"Die Entwicklung der nächsten Generation von Shinkansen basiert auf den Schlüsselkonzepten überlegener Leistung, hohem Komfort, hervorragender Betriebsumgebung und innovativer Wartung", heißt es einer Erklärung der East Japan Railway Company (JR East).

Alfa-X muss Position als schnellster Zug der Welt wieder abgeben

Obwohl der Alfa-X derzeit den Titel des schnellsten Zuges der Welt trägt, wird er vielleicht bei zu seiner Inbetriebnahme schon überholt. Denn zwischen Tokio und Nagoya wird derzeit eine Magnetschwebebahn gebaut, die bereits im Jahr 2027 in Betrieb genommen wird.

Die neue Magnetschwebebahn, die hauptsächlich durch tiefe Tunnel fährt, wird mit einer Höchstgeschwindigkeit von 505 Stundenkilometern fahren. Sie wird die Fahrtzeit zwischen den beiden Städten von derzeit 110 Minuten auf 40 Minuten verkürzen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...