Politik

EU will Debatte um neue Russland-Sanktionen vorerst beenden

Lesezeit: 1 min
12.02.2015 13:39
Die EU will die Diskussion um neue Sanktionen gegen Russland offenbar vorerst beenden. Stattdessen will man ausloten, wieweit man die Vorbehalte Russlands gegen das EU-Freihandelsabkommen mit der Ukraine abbauen kann. Russland will seit einiger Zeit die EU dazu bewegen, das TTIP aufzugeben und statt dessen der Eurasischen Wirtschaftsunion beizutreten.
EU will Debatte um neue Russland-Sanktionen vorerst beenden

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Nach der Einigung in Minsk scheinen die Hardliner in der EU in der Defensive, die noch bis vor kurzem neue Sanktionen gegen Russland gefordert hatten. Doch deren Ambitionen erteilte die EU nun vorerst eine Abfuhr: Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sagt, sie erwarte keine Diskussion über Sanktionen auf dem EU-Gipfel. Stattdessen würden sich die Gespräche darauf konzentrieren, wie man alle der EU zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen könne, um die Einhaltung de vereinbarten Waffenruhe zu sichern. Eigentlich wollte die EU am Montag einige symbolische Maßnahmen gegen Russland einleiten, doch dies scheint nach der Einigung von Minsk nur schwer vorstellbar.

In der EU haben durch die Einigung jene Kräfte Auftrieb erhalten, die sich für eine engere Handelskooperation mit Russland einsetzen. Russland hatte vor einigen Wochen vorgeschlagen, dass die EU die Verhandlungen zum TTIP abbrechen sollte und sich statt dessen lieber der Eurasischen Wirtschaftsunion anschließen solle. Zunächst müssen aber zu diesem Zweck die Einwände Russlands gegen das Assoziierungsabkommen der Ukraine mit der EU aus dem Weg geräumt werden.

Die Vereinbarung beim Vierer-Gipfel in Minsk sieht daher auch Gespräche der Europäischen Union (EU) mit Russland und der Ukraine über das Freihandelsabkommen der EU mit der Ukraine vor. In einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs von Russland, der Ukraine, Frankreich und Deutschland heißt es, in diesen trilateralen Gesprächen sollten Lösungen für Bedenken erreicht werden, die Russland mit Blick auf die Umsetzung des Handelsabkommens geäußert habe.

In der Erklärung heißt es dazu wörtlich:

"Die Staats- und Regierungschefs teilen die Überzeugung, dass eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen der EU, der Ukraine und Russland der Beilegung dieser Krise förderlich sein wird. Zu diesem Zweck unterstützen sie die Fortsetzung der trilateralen Gespräche zwischen der EU, der Ukraine und Russland über Energiefragen mit dem Ziel, nach dem Gas-Paket für den Winter weitere Folgeschritte zu vereinbaren.

Sie unterstützen ferner trilaterale Gespräche zwischen der EU, der Ukraine und Russland, um praktische Lösungen für Bedenken zu erreichen, die Russland mit Blick auf die Umsetzung des tiefgreifenden und umfassenden Freihandelsabkommens zwischen der Ukraine und der EU geäußert hat."


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...