Politik

Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen haben genug von Merkel

Eine Umfrage hat ergeben, dass zwei Drittel der Deutschen eine weitere Amtszeit von Angela Merkel ablehnen. Offenbar kann Merkel das Vertrauen, das sie in der Flüchtlingskrise verloren hat, nicht so einfach wiedergewinnen.
10.05.2016 16:53
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Insa im Auftrag der Zeitschrift „Cicero“ offenbart eine deutliche Ablehnung des Merkel-Kurses innerhalb der Bevölkerung. Dass sie nach der Bundestagswahl 2017 Bundeskanzlerin bleibt, kann sich eine Mehrheit der Befragten aktuell nicht mehr vorstellen.

„Sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern sprechen sich knapp zwei Drittel der Deutschen gegen eine vierte Amtszeit der Kanzlerin aus. Besonders hoch ist die Ablehnung von Merkel bei den 45- bis 54-Jährigen“, schreibt Cicero. Im Ländervergleich sei die ablehnende Haltung in Thüringen am höchsten, gefolgt von Sachsen mit 79 bzw. 76 Prozent. Wohlwollend zeigten sich die Befragten in Bremen und in Schleswig-Holstein, wo Merkel jeweils 55 Prozent Zuspruch bekam.

Das Fazit der Forscher: „Je geringer das Einkommen und je niedriger der Bildungsabschluss der Befragten, desto weniger Akzeptanz findet die Kanzlerin.“ Besonders vehement abgelehnt werde Merkel demnach von den Wählern der AfD (96,2 Prozent) und der Partei Die Linke (87,6). Für die repräsentative Umfrage wurden in der Zeit vom 4. bis 9. Mai insgesamt 2048 Wahlberechtigte befragt.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Emnid-Erhebung für die Bild am Sonntag. Demzufolge wollen nur 45 Prozent, dass Merkel auch nach 2017 noch Bundeskanzlerin ist.

Die Stimmungslage verschlechtert sich bereits seit einigen Monaten. Schon im Januar wurde deutlich, dass Angela Merkels Flüchtlingspolitik die Wähler von der CDU – hin zur AfD und zur FDP treibt. „Der Streit in der Union und in der Regierung hat Folgen“, zitierte „Bild“ damals den Insa-Chef Hermann Binkert. „Wir erleben wegen der Flüchtlingskrise einen gravierenden Stimmungsumschwung. Von der Schwäche der Union profitieren AfD und FDP.“ Im März wurde das Bild noch deutlicher. Zu jener Zeit wünschten sich mit Blick auf Merkels Flüchtlingspolitik 40 Prozent der Deutschen ihren Rücktritt.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dollarschwäche setzt europäische Konzerne massiv unter Druck – Die Krise kommt!
01.05.2025

Dollarschwäche trifft Europas Konzerne: Umsätze schrumpfen, Risiken steigen – droht eine neue Ertragskrise?

DWN
Politik
Politik Neue Biomüll-Verordnung ab Mai: Bis zu 2.500 Euro Strafe bei falscher Mülltrennung
30.04.2025

Ökologische Pflicht zur Mülltrennung: Ab dem 1. Mai 2025 tritt die neue Bioabfallverordnung (BioAbfV) in Deutschland in Kraft. Dann...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Tech-Giganten blasen zum Angriff: Neue Funktionen und digitale Machtverschiebung im Frühjahr 2025
30.04.2025

Die digitale Elite schläft nicht – sie beschleunigt. Im Frühjahr 2025 liefern die großen US-Tech-Konzerne ein beispielloses Arsenal an...

DWN
Politik
Politik Rohstoffdeal Ukraine steht kurz bevor: USA sichern sich Zugriff auf ukrainische Ressourcen
30.04.2025

Ein Durchbruch im Schatten des Krieges: Nach zähen Verhandlungen stehen die USA und die Ukraine offenbar kurz davor, ein weitreichendes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Fall Pirelli: Beginn einer europäischen Gegenoffensive gegen Chinas Wirtschaftsmacht?
30.04.2025

Der Entzug chinesischer Kontrolle bei Pirelli markiert einen Wendepunkt: Europa ringt um Souveränität – zwischen amerikanischem Druck...

DWN
Politik
Politik Wie Trump den grünen Wandel ausbremst – Chronik eines klimapolitischen Rückschritts
30.04.2025

Während Europa sich zunehmend in grüne Bürokratie verstrickt und Milliarden für Klima-Versprechen mobilisiert, marschiert der ehemalige...

DWN
Panorama
Panorama Inflationsrate sinkt auf 2,1 Prozent – Lebensmittelpreise steigen aber weiter
30.04.2025

Die Inflation in Deutschland geht leicht zurück – doch die Entlastung kommt nicht überall an. Während Energie günstiger wird, ziehen...

DWN
Technologie
Technologie Im Moment gewinnen wir gegen die künstliche Intelligenz – noch
30.04.2025

Im Wettrennen zwischen Mensch und Maschine scheint die Entscheidung längst gefallen: Algorithmen rechnen schneller, analysieren...